Binnenschiff touchiert Kanalbrücke Wunstorfer Straße

Ein Binnenschiff hatte im Lindener Hafen entladen und verließ anschließend heute (07.09.2022) am späten Nachmittag den Hafen wieder. Zwischen Lindener Hafenschleuse und der Brücke der Wunstorfer Straße über den Stichkanal Linden (Limmer) stellte die Schiffsbesatzung dann fest, dass man nicht unter der Brücke hindurchpassen würde.

Ein Augenzeuge berichtete, dass man wohl über eine Stunde lang mehrfach versuchte, das Nadelöhr zu durchqueren. Zwar hatte das Binnenschiff die im Hafen gelöschte Ladung durch Ballast im Laderaum ersetzt um den fehlenden Tiefgang auszugleichen. Jedoch lief das Wasser beim Anfahren des Schiffes, dem Trägheitsgesetz folgend, zum Heck. Dadurch hob sich das Schiff am Bug immer wieder mehrere handbreit aus dem Wasser. Um die seitliche Schieflage des Schiffes auszugleichen, schwenkte der Schiffsführer den Kran am Heck quasi als Balancierstange hin und her. Der ohnehin umgeklappte Radarmast am Bug wurde mit einem Spanngurt so weit als möglich nach unten gezogen. Beim letzten Anlauf fuhr das Schiff möglichst langsam auf die Brücke zu. Ganz gereicht haben die Bemühungen dann doch nicht. Das Schiff kratzte mit seinem Radar an der Unterseite des Tragwerks entlang. Es kam jedoch weder an Brücke noch an Schiff zu nennenswerten Schäden.

Punkt-Linden ist das eine Meldung wert, weil sich hier wieder gezeigt hat, dass der Lindener Stichkanal u. a. durch die sehr niedrigen Brücken keine ganz normal zu befahrende Wasserstraße ist. Im November 2018 rammte ein Schubverband die Kanalbrücke der Göxer Landstraße bei Seelze. Damals wurden zwei Besatzungsmitglieder verletzt und das Schubfahrzeug erheblich beschädigt.

Bildnachweis: Martin Illmann