Die imposanten Conti-Altgebäude auf dem Gelände der heutigen Wasserstadt Limmer sind der wenigen noch bestehender Denkmäler der hannoverschen Industriegeschichte. Wer sich diese noch einmal anschauen möchte, sollte sich beeilen. Denn die Papenburg AG hat vor einiger Zeit einen neuen Abrissantrag für die ehemaligen Conti-Fabriken gestellt. Daher hat die Punkt-Linden-Redaktion die Stadtverwaltung nach dem aktuellen Sachstand gefragt.
Darauf antwortete uns die Pressesprecherin Olja Yasenovskaya, dass die Eigentümerin der denkmalgeschützten Altgebäude bereits im Juni 2023 einen denkmalrechtlichen Abrissantrag gestellt hat. Dieser umfasst das nitrosaminbelastete Altgebäude, nicht hingegen das ebenfalls denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude, welches unstreitig stehen bleibt.
Dieser denkmalrechtliche Antrag wurde zwischenzeitlich genehmigt. In Beteiligung des Landesamtes für Denkmalschutz wurde entschieden, dass eine wirtschaftlich tragfähige Weiternutzung nicht möglich ist. Zwar hatte die Landeshauptstadt Hannover für eine solche Weiternutzung durch Gutachter eine Lösung entwickeln lassen. Die Gesundheitsbehörden sowohl der Region Hannover als auch des Landes einschließlich des Fachreferats Toxikologie des Landesgesundheitsamtes sind aber nicht bereit, dieser zuzustimmen.
Die denkmalrechtliche Genehmigung steht indes unter der aufschiebenden Bedingung, dass Geschichte und Zustand der abzureißenden Denkmale vorher wissenschaftlich dokumentiert wird. Eine Erarbeitung dieser Dokumentation dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen. Da es sich um einen Teilabriss handelt, ist danach zudem noch bauordnungsrechtlich eine Abrissanzeige erforderlich, nach deren Eingang erst einen Monat später abgerissen werden darf. Eine solche liegt bisher nicht vor. Somit ist insgesamt nicht damit zu rechnen, dass kurzfristig etwas abgerissen wird.