Abriss der Fabrikhalle der Lindener Eisen- und Stahlwerke von 1872

Abriss Fabrikhalle Lindener Eisen- und StahlwerkeNach Bekanntgabe des geplanten Abrisses der Fabrikhalle der Lindener Eisen- und Stahlwerke von 1872 in Linden-Mitte ging es jetzt ganz schnell. Noch in der vergangenen Woche hatten sich Denkmalschützer und Politiker für den Erhalt des kulturellen Erbe der Industriegeschichte eingesetzt. Nach ersten Abrissarbeiten im Inneren der Halle in den vergangenen Tagen, hat heute ein Bagger mit dem Abriss der Halle begonnen. Da das Gebäude nicht unter Denkmalschutz stand, hatte der Investor freie Hand.

Der Sprecher des Investors Aurelis Raik Packeiser betonte kürzlich in einer Presseanfrage:

„Wir schätzen Bestandsgebäude, da sie einem Areal oft ein besonderes Flair verleihen und die Revitalisierung unter den passenden Voraussetzungen eine nachhaltige Nutzung sein kann. Deshalb sei der Erhalt auch bei dieser Halle sorgfältig geprüft worden. Gutachten von verschiedenen Fachbüros kämen jedoch alle zum gleichen Ergebnis. Die Halle sei durch Löcher in der Fassade, vertikale Risse, Betonkorrosion und weitere statische Schwierigkeiten einsturzgefährdet. Dazu kämen Bodenbelastungen im Inneren der Halle, außerdem Schwermetalle sowie asbesthaltige Materialien in der Gebäudestruktur. Ein Erhalt ist auch aus Gründen der Ökologie und des Gesundheitsschutzes in keiner Weise sinnvoll“.

Lindener Eisen- und Stahlwerke
Gebäude der Lindener Eisen- und Stahlwerke von der Davenstedter Straße aus gesehen

An gleicher Stelle soll an der Badenstedter Straße nun auf über 56.000 m² der neue UnternehmerPark „Altes Stahlwerk“ entstehen (Punkt-Linden berichtete).

Damit verschwindet ein weiterer Teil alter Lindener Industriegeschichte in diesem Areal, nachdem im vergangenen Jahr bereits größere Teile des zweiten Schornsteins der Orpil Seifenwerke abgerissen wurden.

Bildnachweis: Stefan Ebers, Ralf Borchardt