Heute (13.3.20) um 10:30 Uhr gab es eine Pressekonferenz der niedersächsischen Landesregierung mit Ministerpräsident Stephan Weil, Gesundheitsministerin Carola Reimann, Kultusminister Grant Henrik Tonne und Wissenschaftsminister Björn Thümler zu den jetzt folgenden Maßnahmen rund das Coronavirus.
Um 12 Uhr wird es eine Pressekonferenz im Rathaus mit Oberbürgermeister Belit Onay und Stadträtin Rita Maria Rzyski geben. Thema: Städtische Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus.
Hinweis: Diese Meldung wird im Laufe des Tages weiter aktualisiert.
Maßnahmen der Landesregierung
- Ein Höchstmaß an Umsicht ist jetzt erforderlich, es wird zur Kontaktminimierung bei allen sozialen Kontakten aufgerufen. Das öffentliche Leben in Niedersachsen wird heruntergefahren.
- Ab Montag, 16. März bis zum 18. April (inklusive Osterferien) bleiben alle allgemeinen und berufsbildenden Schulen, sowie auch Kindertagesstätten und Horte geschlossen.
Es ist geplant, dass Abiturienten ab dem 15.4. wieder in die Schule gehen.
Es wird eine Notbetreuung in kleinen Gruppen bis maximal zur 8. Klasse in jeder Einrichtung angeboten. Die Lehrkräfte müssen zur Schule kommen. Onlineunterricht wird nicht angeboten. - Ebenfalls werden die Vorlesungen an allen Fachhochschulen und Universitäten bis zum 19. April ausgesetzt.
- Alle etwa 6000 Medizinstudenten in Niedersachsen werden aufgerufen, als Hilfskräfte in Krankenhäuser auszuhelfen.
- Empfehlung: Es sollten keine Alten- und Pflegeheime betreten werden. Die Schwächsten müssen einen besonderen Schutz genießen.
- Die beschlossenen Maßnahmen seien eine Reaktion auf das extrem dynamische Infektionsgeschehen, so Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann: „Es geht darum, das Virus auch mit drastischen Maßnahmen einzubremsen und die Dynamik zu brechen. Wir werden nicht ganz verhindern können, dass sich Menschen anstecken, aber wir wollen, dass sich so wenige wie möglich anstecken.“
Maßnahmen der Stadt Hannover
Die bei der Landeshauptstadt angebotenen Dienstleistungen werden dabei weitestgehend aufrechterhalten, es müssen jedoch Einschränkungen in Bereichen mit persönlichem Kontakt gemacht werden. Darüber hinaus werden Einrichtungen, deren Angebote nicht existentiell sind, notwendig geschlossen.
OB Onay setzt auf Verständnis: „Wir sind uns bewusst, dass die Maßnahmen teilweise tiefe Einschnitte in die Lebensumstände unserer Einwohner*innen bedeuten, sind aber sicher, dass wir angesichts der Lage auf breites Verständnis stoßen“.
Alle Maßnahmen gelten ab Montag, den 16. März 2020 bis auf unbestimmte Zeit. Im Einzelnen kommt es unter anderem zu folgenden Einschränkungen und Schließungen:
- Baudezernat: Das Baudezernat stellt sämtliche Dienstleistungen mit direktem Kundenkontakt ein. Per Post und Telefon ist eine Erreichbarkeit gegeben.
- Fachbereich Umwelt und Stadtgrün: Sämtliche Verwaltungsdienstleistungen mit direktem Kund*innenkontakt werden eingestellt. Die Erreichbarkeit ist telefonisch, per E-Mail und postalisch sichergestellt.
- Fachbereich Wirtschaft: Alle Wochenmärkte finden weiterhin wie gewohnt statt, es gibt keine Einschränkungen.
- Alle Freizeitheime / Stadtteilzentren sind geschlossen. Alle Veranstaltungen werden abgesagt.
- Die Friedhofsverwaltung steht für Fragen und Beratungen, die einen dringenden persönlichen Kontakt erfordern (wie für die Auswahl einer Grabstätte), weiterhin zur Verfügung. Die Friedhofsverwaltung bittet darum, telefonisch oder per E-Mail einen Termin zu vereinbaren.
- Das Kommunale Kino ist geschlossen. Alle Veranstaltungen werden abgesagt.
- Kultureinrichtungen: Folgende kommunale Einrichtungen werden geschlossen, alle Veranstaltungen sind abgesagt:
Historisches Museum , Museum August Kestner, Museum Schloss Herrenhausen, Sprengel Museum, Stadtarchiv (schließt den Lesesaal, Anfragen per E-Mail / Post / Telefon sind weiterhin möglich), Städtische Galerie KUBUS, Musikschule - Das Neue Rathaus wird für Besucher*innengruppen geschlossen. Darüber hinaus werden alle repräsentativen Veranstaltungen abgesagt.
- Öffentliche Ordnung: Es wird gebeten, von Besuchen der folgenden Dienststellen in allen Dienstgebäuden abzusehen: Ausländerbehörde, Bürgerämter, EKFZ-Zulassungsstelle, Einbürgerungsbehörde, Fahrerlaubnisbehörde, Fundbüro, Gewerbebehörde, Standesamt. Auch der Fachbereich Öffentliche Ordnung ist für alle Kund*innen per Mail / Post oder telefonisch weiterhin erreichbar zu sein.
Für alle Anliegen, die nicht per E-Mail / Post / Telefon erledigt werden können, werden persönliche Besuche ausschließlich per Terminvereinbarung ermöglicht.
In den Bürgerämtern Bemerode, Döhren, Herrenhausen, Linden und Sahlkamp können ab Montag keine neuen Termine mehr gebucht werden. Bisher vereinbarte Termine können wahrgenommen werden. Neue Termine werden per Terminbuchung nur noch in den Bürgerämtern am Aegi und Podbi-Park angeboten. Es wird darauf hingewiesen, dass sich insgesamt die Vorlaufzeiten für Termine erhöhen wird. - Da die Schulen geschlossen werden, muss auch die Hallenvermietung eingestellt werden. Gleiches gilt für das Bildungsbüro, telefonische Beratung und Termine nach Abstimmung sind weiterhin möglich. Veranstaltungen des Schulbiologiezentrums fallen zum großen Teil, mit Schließung der Schulen, aus. Nicht schulische Veranstaltungen werden abgesagt.
- Senioren: Es werden folgende Einrichtungen geschlossen: Kommunale Altenbegegnungsstätten, Büros der Senioren- und Pflegestützpunkte, Stadtbezirkliche Büros der Sozialarbeit. Auch hier gilt, dass Beratungen fernmündlich, bzw. per E-Mail /Post weiterhin stattfinden.
- Soziales: Die drei Dienstgebäude an den Standorten Blumenauer-Straße, Hamburger Allee und Rundestraße, sowie weitere dezentrale Einrichtungen, werden geschlossen. Konkret bedeutet das, dass anstelle ungesteuerter Vorsprachen in den Dienstgebäuden Kontaktaufnahmen verstärkt per Telefon / E-Mail sowie über den Postweg genutzt werden sollen. Hausbesuche und Begleitungen zu Behörden werden eingestellt. In Notfällen wird ein konkreter Termin vergeben, der Einlass in das jeweilige Dienstgebäude ist gewährleistet. Eine Einschränkung der Bearbeitungsstandards ist nicht zur Gänze zu vermeiden. Nicht eingestellt wird die Streetwork, da hier ein Personenkreis angesprochen wird, der als besonders gefährdete Gruppe angesehen wird.
- Sport: Die städtischen Schwimmbäder bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Veranstaltungen finden nicht mehr statt. Ob Wasserball-Ligaspiele stattfinden, ist noch seitens der Verbände zu klären. Es wird davon ausgegangen, dass Spiele, sofern sie stattfinden, ohne Publikum durchgeführt werden. Das Sportleistungszentrum und das Erika-Fisch-Stadion sind für Vereine und Schulen geschlossen. Das Training der Landes- und Bundeskader sowie weiterer Personen kann nach Vorgaben des Olympiastützpunktes weiterhin stattfinden. Auch die weiteren Einrichtungen des Sportleistungszentrums (Physiotherapie, Sportmedizin etc.) können nur vom oben genannten Personenkreis genutzt werden.
- Stadtbibliothek: Alle Einrichtungen werden geschlossen, die Fahrbibliothek fährt keine Haltestellen an. Der Onlineservice kann weiter genutzt werden. Verlängerungen sind online und telefonisch möglich. Für Buch und Medienrückgaben ist die Außenrückgabestelle an der Hildesheimer Straße zu nutzen.
- Die Volkshochschule (VHS) wird geschlossen, Kurse werden so weit wie möglich nachgeholt, eine Erstattung bereits gezahlter Kursgebühren erfolgt, sofern Kurse nicht nachgeholt werden können.
- Die Waldstation Eilenriede wird geschlossen. Alle Veranstaltungen werden abgesagt.
- Weitere Einschränkungen sind möglich: Diese Aufzählung ist nicht abschließend, ferner kann es in den kommenden Tagen lagebedingt noch zu weiteren Einschränkungen oder Schließungen kommen!