Zeitung lesen, Notizen für die Kinder schreiben, im Büro E-Mails verschicken – für mehr als 49.000 Erwachsene in Hannover sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwindende Hürden. Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kommt das ALFA-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) am Dienstag (31. Mai) von 10 bis 13 Uhr auf den Lindener Marktplatz vor dem Rathaus.
„Viele Menschen sprechen uns spontan an und informieren sich über Kursangebote vor Ort“, sagt Projektleiterin Julia Werner. Deshalb arbeitet das bundesweit tätige Projekt mit lokalen Ansprechpartnern zusammen. In Hannover besucht das ALFA-Mobil das Regionale Grundbildungszentrum an der Ada-und-Theodor-Lessing Volkshochschule (VHS) Hannover. Die VHS bietet in ihren Räumen im Lindener Rathaus ein differenziertes Kursprogramm im Bereich Lesen und Schreiben für Erwachsene an.
„Die besten Botschafter für Kurse sind natürlich die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer selbst“, sagt Projektmitarbeiterin Agnieszka Jaworski. Deshalb werden viele der Aktionen von (ehemaligen) Betroffenen begleitet. Viele erzählen, dass sie lange gebraucht haben, bis sie sich zum Lernen in einem Kurs entschlossen haben. Im Kurs werden sie nicht nur sicherer im Lesen und Schreiben, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen. Die Mitglieder der ABC-Selbsthilfegruppe Hannover wollen auf das Thema aufmerksam machen und andere Betroffene ermutigen.
Am ALFA-Mobil informieren die MitarbeiterInnen des BVAG im Rahmen der Kampagne „Nur Mut. Der nächste Schritt lohnt sich“ bundesweit zum Thema Analphabetismus in Deutschland. Mit den ALFA-Mobil-Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Träger des Projekts ist der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. Der Verein fördert das Lesen und Schreiben. Er bedient das aus TV-Werbespots bekannte Beratungstelefon ALFA-Telefon und pflegt eine bundesweite Kursdatenbank. Die Vereinsarbeit wird durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Verkaufserlöse finanziert. Ernst Klett Sprachen sowie zahlreiche weitere Kooperationspartner unterstützen den Verband.