An vielen älteren Häusern in Linden gibt es sie noch: Eine runde Metallplakette von 8 Zentimetern Durchmesser mit der Aufschrift „St.E.W.L.“ und einer laufenden Nummer (siehe Abb. 1). Meistens ist die Plakette dicht neben der Haustür oben oder unten in die Wand eingelassen. „St. E.W.L.“ bedeutet „Städtisches Elektrizitätswerk Linden“. Die laufende Nummer erhielt jedes Haus, das an die Elektroleitung angeschlossen wurde. Heute sind die Plaketten des Öfteren übermalt oder sie wurden bei einer Haussanierung beschädigt. Trotzdem ist die Nummer vielfach noch erkennbar.
Das Städtische Elektrizitätswerk wurde am 1. April 1897 in Betrieb genommen. Es befand sich mitten in Linden in der Wittekindstraße, nahe am Lichtenbergplatz den Standort erkennt man durch das Haus am äußersten rechten Bildrand wieder). Die ersten Hausanschlüsse wurden über Freileitungen von 2×110 Volt hergestellt. Bis zum Jahre 1899 waren gerade einmal 124 Häuser an das Stromnetz angeschlossen. Aus dieser Zeit stammen zum Beispiel die Nummern 90 bis 92 in der Schwalenberger Straße, nahe am Lindener Rathaus.
Die Metallplaketten mit der Aufschrift „St. E.W.L.“ wurden noch bis Ende der 1920er Jahre vergeben. Aber bis wann genau? Die höchste Nummer, die wir bisher finden konnten, ist die 2931 am Haus Steigertahlstraße 6, das 1928 gebaut worden sein soll.
Leider sind bei den Stadtwerken Hannover (heute: enercity) keine Unterlagen aus der damaligen Zeit vorhanden. Denn das Versorgungsgebiet des Elektrizitätswerkes Linden wurde von den hannoverschen Stadtwerken erst 1958 übernommen.
Die Initiative „Lebensraum Linden“ bittet deshalb Ihre Leserinnen und Leser mit folgenden Fragen um Mithilfe:
- An welchen Häusern gibt es noch „St. E.W.L.“-Plaketten mit einer Nummer zwischen 1 und 124? Das müssten die ältesten Anschlüsse aus dem Zeitraum 1897 bis 1899 sein.
- Wo gibt es ein Haus mit einer höheren Nummer als die 2931 in der Steigertahlstraße? Wir können dann das Baujahr dieser Häuser recherchieren, um herauszufinden, bis wann die Metallplaketten überhaupt vergeben wurden.
- Gibt es noch Zeitzeugen, die aus eigener Erinnerung oder vom „Hörensagen“ etwas über den Betrieb des Elektrizitätswerkes Linden berichten können? Gibt es womöglich noch ehemalige Betriebsangehörige, die sich zu Wort melden können?
- Gibt es noch Berichte oder Fotos über das Elektrizitätswerk in der Wittekindstraße?
Wer uns behilflich sein möchte, wende sich bitte an Michael Jürging unter Tel. 33 895-33 (tags) oder 44 85 13 (abends) oder unter folgender E-Mail-Adresse: michael.juerging@agwa-gmbh.de
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