„Ähnlich wie der Swift-Tower Oxford in England, in dem seit Jahrzehnten hinter Lüftungsöffnungen über 140 Nistkästen für Mauersegler angebracht sind und sich hier eine riesige Population dieser eleganten Luftakrobaten niedergelassen hat, wird nun in Hannover-Linden die Bethlehemkirche zu einer Arche Noah für Gebäude bewohnende Vogel- und Fledermausarten“, so lautet die Botschaft von Rose-Marie Schulz vom BUND sowie Herrn Achhammer und Herrn Birnstiel vom Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Linden-Nord.
Herr Bernardi, Küster der Kirchengemeinde Linden-Nord, beobachtet seit Jahren die Vogelwelt am Gebäude und ist immer wieder fasziniert von der Artenvielfalt: „Hier nistet am Kirchturm bereits seit Jahren erfolgreich ein Turmfalkenpärchen und in einem Spalt in der Mauer ist das Zuhause eines Kleibers. Wenn jetzt viele Nistmöglichkeiten für Mauersegler hinzukommen, wird dies eine große Bereicherung sein, wenn jedes Jahr die Mauersegler den Kirchturm umschwärmen. Wir hoffen, dass sie sich hier bald ansiedeln werden, um ihre Jungen erfolgreich großzuziehen.“ Letztendlich profitiert von Mauerseglernisthilfen auch der in Hannover mittlerweile rar gewordene Haussperling. Noch in diesem Frühjahr ist als nächster Schritt die Einrichtung von Fledermausquartieren am Kirchengebäude geplant.
Am Freitag, den 8. April um 17.00 Uhr haben nach langer Vorbereitung von der Arbeitsgemeinschaft Mauersegler des BUND Region Hannover gemeinsam mit den Jugendlichen der Kirchengemeinde Nistkästen für Mauersegler und Dohlen im Kirchturm installiert. Rainer Prodöhl, langjähriges aktives Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Mauersegler findet: „Der Kirchturm ist geradezu dafür geschaffen, um Nistmöglichkeiten für Mauersegler anzubieten!“ Deshalb hat er auch alle Nistkästen für die Aktion selber gebaut. Unterstützt wird die ganze Aktion natürlich auch vom Kirchenvorstand der Gemeinde. Ein besonderer Dank geht auch an Installateur Andreas Fehse der die Drahtgitter an den Lüftungsöffnungen fachgerecht entfernt hat.
Die Ende April heimkehrenden Mauersegler können nun in Zukunft durch die Lüftungsöffnungen am Turm einfliegen und in den dahinter gebauten Kästen nisten. Dieser Standort ist essenziell, da Linden eine Mauerseglerhochburg ist, jedoch in den letzten Jahren durch die vermehrten Sanierungsmaßnahmen viele der angestammten Nistplätze ersatzlos verloren gingen. Die BUND-Arbeitsgemeinschaft Mauersegler freut sich daher über das Engagement der Kirche zum Schutz der Artenvielfalt in der Stadt und dass die ev. luth. Kirche hier das Motto „Schöpfung bewahren“ am eigenen Gebäude umsetzt. So werden hoffentlich in den nächsten Jahren die akrobatischen Flugkünste der Mauersegler rund um die Bethlehemkirche in Linden zu bestaunen sein.
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