Nach fast einem Jahrzehnt voller Unklarheit über seine Zukunft kann das traditionsreiche Veranstaltungszentrum Béi Chéz Heinz nun aufatmen: Der Verein Béi Chéz Heinz e.V. wird heute im Rahmen einer Medienkonferenz offiziell den neuen Standort vorstellen. Punkt-Linden hat bereits im Oktober über entsprechende Pläne berichtet.
Der Club wird das bisherige Domizil im Fössebad in Limmer verlassen und künftig im ehemaligen Musiktheater BAD in Herrenhausen, Am Großen Garten 60, seine Heimat finden.
Warum der Umzug nötig wurde
Das Fössebad-Areal wird umfassend neu gebaut. Im Zuge dessen soll das bestehende Bad abgerissen werden – damit verliert auch das Béi Chéz Heinz, das dort im Untergeschoss untergebracht ist, seine Räumlichkeiten. Der Umzug war somit unausweichlich.
Ein Ort mit Vergangenheit

Der neue Standort hat selbst eine bewegte Geschichte: Bis 1980 befand sich dort das HSV-Bad, bevor daraus das Musiktheater BAD hervorging – ein Ort, der viele Jahre lang ein wichtiger Teil der hannoverschen Sub- und Kulturszene war.
In den vergangenen Jahren wurde das Gelände jedoch zunehmend zum Problemfall. Nach Anwohnerbeschwerden wurde den aktuellen Betreibern untersagt, Veranstaltungen im Außenbereich durchzuführen. Ein weiterer schwerer Schlag traf das Gebäude im Januar 2023, als Unbekannte mehrere Molotow-Cocktails hineinwarfen. Der erhebliche Schaden machte weitere Veranstaltungen unmöglich.
Neustart mit bewährtem Konzept
Für das Béi Chéz Heinz eröffnet der Umzug nun jedoch neue Chancen. Das bekannte und beliebte Programm wird am neuen Standort vollständig fortgeführt – und zusätzlich erweitert. Was genau geplant ist, soll heute noch detailliert in einer Pressekonferenz vorgestellt werden.
Punkt-Linden wird im Laufe des Tages über die weiteren Entwicklungen berichten.
18-Uhr-Update: Heinz geht ins Bad
„Medienkonferenz“ am zukünftigen Standort

Großer Garten Nummer 60 in Herrenhausen soll künftig die Adresse des Musikclubs „Bei Chéz Heinz“ sein. Der beliebte Veranstaltungsort wird perspektivisch vom Fössebad in Linden-Limmer in das ehemalige Freibad in Herrenhausen verlagert. Ein etwas abgelegener Standort zwischen Westschnellweg und Leine sowie hinter dem Großen Garten und der „Wasserkunst“. Dort stehen im früheren „Musiktheater Bad“ nach Brand- und Wasserschäden noch umfangreiche Bauarbeiten an. Es gibt dort keine Wasserzuleitung und keine Kanalisation für Abwasser. Entsprechend muss eine bestehende Wasseraufbereitung und eine kleine Kläranlage wiederhergestellt werden, die dann auch vom benachbarten Kopi mitgenutzt werden kann.
Mit der Eröffnung ist daher erst in zwei Jahren zu rechnen. Der mit der Stadt ausgehandelte Erbbauvertrag für das Gelände soll allerdings bereits im Dezember 2025 notariell besiegelt werden. „Wir sind ganz am Anfang des Prozesses“, sagte Heinz-Geschäftsführer Jürgen Grambeck auf einer „Medienkonferenz“ am Donnerstagmittag. Er freue sich aber, „demnächst loslegen zu können“.
Eine fast zehnjährige Phase der Unsicherheit geht zu Ende

In der Einladung zum Ortstermin hatte Grambeck folgende „Hintergrundinformationen“ gegeben: „Nach einer fast zehnjährigen Phase der Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Veranstaltungszentrums Béi Chéz Heinz präsentiert der Verein den neu gefundenen Standort. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Entwicklung Hannovers geleistet. Am neuen Standort bleibt das bewährte Programm erhalten und wird durch zusätzliche Angebote erweitert.“
Der Verein Béi Chéz Heinz e.V. sei seit über 30 Jahren „ein fester Bestandteil der hannoverschen Kulturszene“ und stehe nun vor einem strukturellen Neubeginn an einem neuen Standort. „Der Verein bekräftigt damit sein Engagement für kulturelle Vielfalt in Hannover und blickt optimistisch in die Zukunft“, so Grambeck in einer Pressemitteilung.
Er bedankte sich bei Stadt und Region Hannover für die Unterstützung bei der Standortsuche und kündigte an, mit dem Trägerverein „500.000 bis 1,5 Millionen Euro“ in das Vorhaben im ehemaligen „Bad“ investieren zu wollen. Städtische Zuwendungen seien dabei nicht vorgesehen. „Was wir über 30 Jahre lang gemacht haben, hat die Stadt auch nichts gekostet“, so Grambeck..
OB Onay: „Überglücklich, dass es jetzt gelungen ist“

Neben Jürgen Grambeck und seinem Team nahmen auch Oberbürgermeister Belit Onay sowie Susanne Blasberg-Bense, Dezernentin der Stadt für Jugend, Familie und Sport, an dem Mediengespräch teil.
„Wir sind überglücklich, dass es jetzt gelungen ist“, sagte Onay. „Wir waren dankbar für diese gute Entwicklung“, ergänzte die auch für Eventmanagement zuständige Dezernentin: Die Nachbarschaft zum unlängst von der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft neu angesiedelten „subkulturellen“ Punktreff „Kopi“ gefalle ihr sehr. „Alles Gute an diesem Standort!“, wünschte Blasberg-Bense den Beteiligten.
Freut mich! Ich hoffe, am neuen Standort gibt es keine Probleme die dann wieder einen Umzug erfordern und dass die Pacht nicht so hoch ist, damit das Geld in die Veranstaltungen fließen kann. Bin gespannt wie das BAD in 2 Jahren aussieht, der letzte Konzertbesuch dort ist schon eine Weile her.
Viel Erfolg für die Zukunft!
Ich hatte ja bis zuletzt die Vorstellung, dass ein Umzug ins Ihmezentrum, wo im Erdgeschoss große Flächen leer stehen, die Lösung wäre. Das Bad ist zwar etwas ab vom Schuss, aber mit dem neuen Nachbarn (Kopernikus) wird das ja fast ne Club-Meile. 😃
So oder so: Schön, dass das Heinz erhalten bleibt.
Ihr Lieben,
Klar, ist es ein Schlag, dass das Heinz umziehen muss, aber ich freue mich wie viele andere auch, dass es uns an einem anderen Standort erhalten bleibt! So hat das ehemalige Bad auch eine Zukunft.
Ich bin gespannt auf die Eröffnung und Eure neuen Ideen.
Mit solidarischen Grüßen und ganz viel Kraft und Heiterkeit für die kommenden Monate!
Conny
Wir freien uns, dass das Heinz einen neuen Ort gefunden hat!
Treuebruch…
Bye
Was für ein quatsch. Erstens finden wir nix in Linden und ausserdem war das Heinz in den Anfängen auch nicht in Linden / Limmer…
Aber war ja klar, der verwöhnte Lindner bewegt sich nicht übern Fluss….genau durch siolch ein Verhalten macht man Kulturarbeit kaputt.
Interessant, wusste ich gar nicht.
Wo war das Heinz denn vor dem Fössebad?
In der Spichernstraße und zeitweilig auf Wanderschaft.