Die Wasserstadt Limmer in Hannover entwickelt sich. Bereits im November 2021 zogen erste Bewohner ein, nachdem im September desselben Jahres eine Kindertagesstätte ihren Betrieb aufgenommen hatte. Der erste Bauabschnitt, dessen Baubeginn 2019 war, bietet rund 550 Wohneinheiten.
Im Dezember 2023 wurde Richtfest des „Zufahrtstors“ gefeiert – einem achtstöckigen Gebäude an der Wunstorfer Straße. Dieses beherbergt neben Wohnappartements und einer Rewe-Filiale, die am 20. November 2024 eröffnet wurde, auch weitere Flächen für Einzelhandel und Gastronomie, für die noch Betreiber gesucht werden.
Feierliche Eröffnung mit prominenten Gästen
![Boris Pistorius](https://punkt-linden.de/wp-content/uploads/2025/02/3-233x175.jpg)
Gestern um 14 Uhr wurde der erste Bauabschnitt der Wasserstadt Limmer mit etwa 100 Besuchern offiziell eröffnet. Anwohner der Wasserstadt waren eingeladen, bei Bratwurst und Getränken gemeinsam mit dem Bauherrn Günther Papenburg, Stadtbaurat Thomas Vielhaber und weiteren Gästen diesen Tag zu begehen. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius nutzte die Gelegenheit für einen Zwischenstopp auf seiner Wahlkampftour.
In seiner Begrüßungsrede betonte Wasserstadt-Geschäftsführer Ken Kämpf, dass mittlerweile rund 1.000 Menschen im neuen Stadtquartier leben. Mit Blick auf den zweiten Bauabschnitt appellierte er an Politik und Verwaltung, innovative und pragmatische Lösungen dafür zu finden.
Boris Pistorius sprach als ehemaliger Oberbürgermeister (2006 bis 2013 in Osnabrück) und Kommunalpolitiker über die beeindruckende Transformation des einstigen Industrieareals in ein modernes Wohnviertel – eine Entwicklung, die ihn begeistere. Er könne sich sogar vorstellen, eines Tages selbst in der Wasserstadt zu leben, sollte er nach Hannover ziehen. Allerdings merkte er kritisch an, dass die Bahnanbindung noch fehle und darüber noch geredet werden müsse.
Kritik aus der Nachbarschaft
Nicht alle waren jedoch rundum zufrieden. Einige Limmeraner äußerten Unmut darüber, nicht zur offiziellen Feier eingeladen worden zu sein. Auch unter den neuen Eigentümern der Wasserstadt gab es Kritik: Die Wasserstadt Limmer Projekt 1 GmbH, die für den Vertrieb der Immobilien zuständig ist, lässt eine Nachbetreuung vermissen. Die erste Hausverwaltung hat bereits aufgegeben, da es an Rückmeldungen fehle. Zudem sei in einigen Kellern noch Restfeuchte vorhanden, die bereits zu Schimmelbefall geführt hat, ohne dass sich jemand zuständig fühlt. Auch weitere Probleme wie Wasseransammlungen in Lichtschächten und im Fahrradkeller wurden angesprochen.
Neueröffnung einer Seniorenresidenz
Neben den bereits bezogenen Wohnungen wächst das Quartier weiter: Am 1. Mai 2025 eröffnet die CMS Senioren-Residenz mit 111 Pflegeplätzen, die neben Kurzzeit- und Verhinderungspflege auch auf die Betreuung von Menschen mit demenziellen Veränderungen spezialisiert ist.
Nachhaltigkeit bislang unwichtig.
Viele versiegelte Flächen anstatt Begrünung sind nicht zeitgemäß, aber günstig. Keine einzige Ladestation für E-Autos in der gesamten Wasserstadt deuten auf wenig Weitsicht.
Wir Bewohner hoffen auf eine nachhaltige Planung und Umsetzung des zweiten Bauabschnitts – Stichwort Zukunftsfähig. Das ist eine echte Chance. Es braucht Kommunikation zwischen Bauherrn und Bewohnern. Die Veranstaltung am 8.2. war ein erster Schritt. Bitte weiter miteinander sprechen!