11 lange Jahre war das Miethaus am Schwarzer Bär Nummer 7 eingerüstet und zur Straße hin mit Werbeplanen bedeckt. Die Stadt hatte Sanierungen angeordnet und wegen Gefahr im Verzug wegen der bröckelnden Fassade Ersatzmaßnahmen in Auftrag gegeben. Der Eigentümer blieb untätig, ein Zwangsverwalter wurde eingesetzt.
„Ich befürchte, dass ich Ihnen diesbezüglich auch keine neueren Informationen geben kann, allein schon deshalb, weil sich an dem Stand des Verfahrens seit dem 28.08.2024 meiner Kenntnis nach nichts geändert hat“, antwortet Andreas Wollweber aus der Kanzlei Gutenbergstraße in Hemmingen auf eine Anfrage von Punkt-Linden. Der Rechtsanwalt wurde vom Amtsgericht Hannover zum Zwangsverwalter für die Immobilie eingesetzt.
„Ich weiß auch nicht, wo die Reise hingeht“, sagt Wollweber. Erst einmal seien die baulichen Auflagen der städtischen Bauordnung abzuarbeiten gewesen. Insbesondere sei deshalb die Fassade instand gesetzt und vor zwei Monaten endlich das Gerüst abgebaut worden. Was am Haus noch ansteht, seien eher kleinere Gewerke. Am Ende könnte auch eine Zwangsversteigerung des Gebäudes stehen, um die Sanierungskosten zu decken.
Die städtische Bauverwaltung hat viel Steuergeld zur Sicherung des denkmalgeschützten Hauses vorfinanziert. „Die Sanierungssumme ist bisher nicht abschließend feststellbar, da die Abrechnung der Gewerke noch nicht abgeschlossen ist. Es kann aber von einer hohen sechsstelligen Summe ausgegangen werden“, sagt Pressesprecherin Janine Herrmann auf Anfrage.
Der offenbar schon betagte Hausbesitzer hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen die Erfüllung behördlicher Auflagen der Stadt verwahrt und auch rechtlich zur Wehr gesetzt. In den Räumlichkeiten im Haus leben seit Jahrzehnten Wohngemeinschaften, das Erdgeschoss wird gewerblich genutzt. „Die Mieten waren immer niedrig“, berichtet eine ehemalige Bewohnerin. Mit dem Eigentümer hat es für sie niemals Probleme gegeben. Die Motive des Mannes für die jahrelange Vernachlässigung des Gebäudes liegen im Dunkeln.