IGS Linden aufgrund Staubgefahr zeitweise gesperrt

IGS Linden/Naturwissenschaftlicher Trakt im Mai 2023
IGS Linden mit Gerüst
Die IGS Linden wurde vorübergehend teilweise geschlossen, nachdem im Zuge von Sanierungsarbeiten potenziell gefährliche Mineralfasern und Asbest entdeckt wurden. Bereits seit längerer Zeit finden in der Schule umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, doch jüngste Vorfälle haben die Schulleitung dazu veranlasst, präventive Maßnahmen zu ergreifen.

In einem bislang ungeklärten Vorfall waren Verbindungstüren zwischen einem Baustellenbereich und den von Schülern genutzten Räumen der IGS Linden offen geblieben. Dies führte dazu, dass Teile der Schule mit Staub verunreinigt wurden. Da der Schulleiter vermutete, dass der Staub möglicherweise Schadstoffe enthielt, schickte er die Schüler vorsorglich nach Hause und informierte die Eltern in einem Schreiben über die Situation.

Eine erste Freimessung im Foyer der Schule ergab zwar keine Hinweise auf eine unmittelbare Gefahr, dennoch werden alle betroffenen Räume nochmals gründlich untersucht und gereinigt. Die abschließenden Ergebnisse dieser Begutachtung werden am 12. August erwartet.

Parallel dazu wurde innerhalb eines anderen Baustellenbereichs der Schule erneut Asbest entdeckt. Auch dieser Fund wird derzeit von einer spezialisierten Firma fachgerecht gesichert und entsorgt. Asbest ist ein bekanntermaßen gefährlicher Baustoff, der in vielen älteren Gebäuden noch vorhanden ist und bei Freisetzung erhebliche Gesundheitsrisiken darstellt.

Aus Vorsicht und zur besseren Planung werden die Räume, die von den 7. und 8. Jahrgangsstufen genutzt werden und insgesamt rund 320 Schüler betreffen, bis einschließlich Dienstag, den 13. August, nicht genutzt. Dies soll sicherstellen, dass alle potenziellen Gefahrenquellen beseitigt werden, bevor der Schulbetrieb in diesen Bereichen wieder aufgenommen wird.

Gefahr durch Mineralfasern und Asbest

Künstliche Mineralfasern (KMF) und Asbest stellen erhebliche Gesundheitsrisiken dar, insbesondere in älteren Gebäuden wie Schulen. Beide Materialien wurden in der Vergangenheit aufgrund ihrer isolierenden und feuerfesten Eigenschaften häufig verwendet. Doch inzwischen ist bekannt, dass sie gesundheitsschädlich sein können, vorwiegend wenn die Fasern in die Luft gelangen und eingeatmet werden.

Asbest: Ein bewährter, aber gefährlicher Baustoff

Asbest war lange Zeit ein beliebter Baustoff wegen seiner Hitzebeständigkeit und Festigkeit. Allerdings birgt er erhebliche Gesundheitsrisiken, da eingeatmete Asbestfasern schwere Erkrankungen wie Asbestose, Lungenkrebs und Mesotheliom verursachen können. In vielen älteren Gebäuden kann Asbest immer noch vorhanden sein, und seine Freisetzung durch Bauarbeiten oder den natürlichen Alterungsprozess stellt eine ernsthafte Gefahr dar.

Künstliche Mineralfasern: Moderne Alternative mit eigenen Risiken

Künstliche Mineralfasern wurden oft als Ersatz für Asbest verwendet und finden sich in vielen Isoliermaterialien. Während moderne KMF-Produkte als weniger gefährlich gelten, können ältere Produkte ebenfalls krebserregend sein. Die Gefahr besteht vor allem, wenn diese Materialien beschädigt werden und Fasern in die Luft gelangen.

Schutzmaßnahmen und Sanierung

Um die Gefahr durch KMF und Asbest zu minimieren, sind regelmäßige Inspektionen und Sanierungen in Schulen unerlässlich. Verdachtsfälle sollten umgehend von Fachleuten untersucht werden. Bei Nachweis gefährlicher Fasern müssen die betroffenen Bereiche wie jetzt in der IGS Linden professionell saniert werden, um die Gesundheit von Schülern, Lehrern und Personal zu schützen.

Bildnachweis: Ralf Borchardt