Um sichergestellte, zunächst jedoch nicht zuordenbare Fahrräder an den Mann zu bringen, ist heute der sogenannte „Digitale Fahrradkeller“ der Polizei Hannover an den Start gegangen. Durch die neue Möglichkeit, Eigentümer und Zweirad zusammenzuführen, verspricht sich die Behörde auch weiterführende Ermittlungsansätze bei Strafverfahren.
Schlaftrunken verlässt man am frühen Morgen das Haus, ist gedanklich mit der einen Hälfte noch im Bett und mit der anderen bereits bei der Arbeit, greift wie automatisiert nach dem Fahrradschloss, aber – leider ins Leere. Allein im Jahr 2018 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover 5.848 Fahrräder entwendet (Tendenz 2019: sinkend).
Doch auch immer wieder – Zahlen dazu werden statistisch nicht erfasst – werden im Rahmen von Kontrollen Drahtesel beschlagnahmt, da der Überprüfte weder glaubhaft seine Eigentümerschaft nachweisen noch einen entsprechenden Nachweis erbringen kann. Wenn allerdings keine Rahmennummer (seitens des Herstellers) und/oder Codiernummer (der Polizei) aufgefunden werden kann, gilt das Rad als unanbringbar und findet seinen vorläufigen Stellplatz in dem Keller oder in einer Garage der sicherstellenden Dienststelle.
Zum einen, um mehr nicht zuordenbare Zweiräder mit ihrem Eigentümer zusammenzubringen, und zum anderen, um seitens des Geschädigten an wichtige Informationen für das ohnehin eingeleitete Strafverfahren gegen den Kontrollierten zu gelangen, ist heute Mittag der „Digitale Fahrradkeller“, zu erreichen unter folgendem Link online gegangen: Digitaler Fahrradkeller.
Die Einstellung der in den Dienststellen auf ihre rechtmäßigen Besitzer wartenden Bikes wird nach und nach erfolgen. Wenn man nachsehen möchte, ob sich sein Rad vielleicht in den Händen der Polizei befindet, ist es wichtig zu bedenken, dass die sicherstellende Wache (unter der jeweils ein Zweirad veröffentlicht wird) nicht mit der örtlich für den Tatort zuständigen Stelle übereinstimmen muss – daher heißt es: einfach mal alles anklicken und durchstöbern.
In diesem Zusammenhang weist die Polizei Hannover auf die Möglichkeit der kostenfreien Fahrradcodierung hin. Neben speziellen Terminen, zu finden auf: https://www.pd-h.polizei-nds.de/wir_ueber_uns/veranstaltungen/ kann diese auch jederzeit bei einer Dienststelle der Wahl durchgeführt werden. Mitzubringen sind ein Eigentumsnachweis sowie ein Ausweisdokument. Eine vorherige Anmeldung bei der jeweiligen Wache (hier in Limmer) ist ratsam.
Damit man die Daten seines geliebten Drahtesels immer beisammen und bei sich hat, weist die Polizei Hannover weiterhin auf den „Digitalen Fahrradpass“ hin. Informationen zu der kostenlosen App gibt es unter: https://www.polizei-beratung.de/presse/detailseite/vorsicht-fahrrad-diebe/.