Zum 7. Mal Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus

In Hannover erinnern Stolpersteine an Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden sind. Die Steine werden am letzten selbst gewählten Wohnort der Verfolgten in den Fußweg eingelassen. Eine Messingplatte auf der Oberfläche nennt mit der Inschrift „Hier wohnte …“ den Namen, den Geburtsjahrgang sowie die Umstände des Todes.

Seit 2007 wurden in Hannover 165 Stolpersteine im Stadtgebiet verlegt. Das vom Kölner Künstler Gunter Demnig initiierte Projekt wird durch den städtischen Fachbereich Bildung und Qualifizierung/Projekt Erinnerungskultur und die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. realisiert.

Am 6. und 7. Oktober 2011 (Donnerstag und Freitag) werden 36 neue Steine an 15 Orten verlegt. Die Steine erinnern an Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden, auf andere Weise infolge der NS-Gewaltherrschaft zu Tode gekommen sind. Erstmals werden auch mehrere Steine für Überlebende, die sich durch Emigration retten konnten, gelegt.

Ablauf am 6. Oktober 2011 (Donnerstag):

12:30 bis 13:30 Uhr
Für Ada und Theodor Lessing (als Juden verfolgt/politisch verfolgt)
Am Tiergarten 44 (Anderten)
Programm:
Begrüßung: Bürgermeister Bernd Strauch
Musik
Grußwort: Prof. Dr. Peter Gorny, Enkel von Ada und Theodor Lessing
Lesung: Marie Dettmer rezitiert Texte von Theodor Lessing

14 bis 14:20 Uhr
Für Alfred Strauss und Ilse Strauss, geb. Plaut sowie Werner Strauss (als Juden verfolgt)
Bothfelder Straße 8 (List)
In Anwesenheit von Nick Strauss, Antragsteller und Angehöriger mit Nachkommen aus
Australien.

14:40 bis 15:10 Uhr
Für Dr. med. Walter Sochaczewski und Ilse Sochaczewski, geb. Meyerstein (als Juden verfolgt)
Rühmkorffstraße 18 (List)
In Anwesenheit von Barbara Dreyfuss, Tochter und Antragstellerin.

15:20 bis 15:45 Uhr
Für Margarete Cohn und Hildegard Cohn (als Juden verfolgt)
Bödekerstraße 82 (List)

16 bis 16:20 Uhr
Für Ida Plaut, geb. Doernberg (als Juden verfolgt)
Odeonstraße 4 (Mitte)
In Anwesenheit von Nick Strauss, Antragsteller und Angehöriger mit Nachkommen aus Aus-tralien.

16:40 bis 17 Uhr
Für Georg Koenigsberger und Rosa Koenigsberger, geb. Haas (als Juden verfolgt)
Celler Straße 30 (Mitte)

17:15 bis 17:35 Uhr
Für Klara Kraushaar, Erna Kraushaar und
Chana Kraushaar, geb. Storch (als Juden verfolgt)
Clemensstraße/Leibnizufer (Mitte)

17:50 bis 18:15 Uhr
Für Chaim Kraushaar, Esther Kraushaar und Max Kraushaar, Pinkas Springer undChaje Springer, geb. Rosenbaum, Hirsch Springer und Chaskel Springer (als Juden verfolgt)
Hartwigstraße 5 (Calenberger Neustadt)

Ablauf am 7. Oktober 2011 (Freitag):
Die Verlegungen an diesem Tag übernehmen SchülerInnen der Justus-von-Liebig-Schule in Ahlem.

9 bis 9:20 Uhr
Für Heinrich Hoffmann (als Homosexueller verfolgt)
Hagenstraße 19 (Mitte)

9:30 bis 9:50 Uhr
Für Wilhelm Röpke und Karl Schmidt (als Homosexuelle verfolgt)
Karl-Heinrich-Ulrich-Straße/Rundestraße (Mitte)

10:15 bis 10:35 Uhr
Für Moritz Seemann und Johanne Seemann, geb. Schwarzschild (als Juden verfolgt)
Gellertstraße 3 (Zoo)

11 bis 11:30 Uhr
Für Ursula Helene Jacobs, Eva Ruth Jacobs und Siegfried Jacobs, Lucie Jacobs, geb. Bloch sowie Fanny Bloch, geb. Rosenblum (als Juden verfolgt)
Simrockstraße 9 (Südstadt)
In Anwesenheit von SchülerInnen der benachbarten St. Ursula Schule.

11:45 bis 12:05
Für Walter Bitterlich (politisch Verfolgter)
Torstraße 15 (Südstadt-Bult)
In Anwesenheit von Tatjana Bitterlich, Enkelin und Antragstellerin.

12:20 bis 12:40 Uhr
Für Hermann Federmann (als Jude verfolgt)
Archivstraße 3 (Calenberger Neustadt)

12:50 bis 13:20 Uhr
Für Norbert Kronenberg und Amalie Meyer, geb. Nussbaum (als Juden verfolgt)
Deisterstraße 23 (Linden). Weitere Stolpersteine in Linden.

Mit den neuen Steinen erinnern in Hannover dann insgesamt 201 Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus.