
1892 gründete sich die Bethlehem-Gemeinde in Linden-Nord im Zuge des starken Bevölkerungszuwachses während der Industrialisierung aus der St. Martins-Gemeinde am Lindener Berg. Die Gottesdienste fanden zunächst in der Schulaula in der Fröbelstraße statt, bis 1906 das neue Kirchengebäude eingeweiht wurde.
Video-Rundgang durch die Kirche
Geschichte der Bethlehemkirche
Das Gebäude wurde vom Konsistorialbaurat und Hochschullehrer Karl Mohrmann (1857-1927) als Basilika im Stil des Historismus entworfen und von 1902 bis 1906 auf dem feuchten und leeren Fössefeld erbaut. Es beeindruckt mit einer mächtigen Westfassade und drei hoch aufragenden Turmdächern. Auf dem mittleren und höchsten kupfernen Turmhelm (71 m) leuchtet in der Adventszeit der Stern von Bethlehem.

Damit war die Bethlehemkirche in Hannover eine der ersten elektrisch beleuchteten Kirchen Deutschlands. Im Gebäude sind unterschiedliche Baustile in außergewöhnlicher Weise vereint: Romanische Einflüsse aus dem italienischen, skandinavischen und sächsischen Bereich ergänzen sich zu einem Ganzen. 1906 wurde das Kirchengebäude fertiggestellt, später kamen noch Pfarr- und Gemeindehaus hinzu, die mit der Kirche verbunden sind und ein klosterähnliches Ensemble bilden. Gebaut wurde mit Kalkstein, teilweise auch Sandstein.

Die Bronzeglocken wurden im Ersten Weltkrieg 1917 eingeschmolzen und 1922 durch Glocken aus Stahl ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Kirche fast unzerstört. Lediglich ein Loch im Dach war zu verzeichnen, was zur Folge hatte, dass die alte Orgel nass wurde und somit kaputtging. Bis 2012 wurde die Kirche umfassend saniert und erstrahlt heute wieder in alter Pracht und als Wahrzeichen und Sehenswürdigkeit von Linden.
Wer mehr über die Geschichte der Bethlehemkirche erfahren möchte, dem sei das Buch „Geschichte eines Doms in Linden“ empfohlen.
Zu dem BethlehemKellerTreff (BKT), dem etwas anderen Jugendzentrum, gibt es eine eigene Unterseite.
Informationen
Ev.-luth. Kirchengemeinde Linden-Nord in Hannover
Bethlehemplatz 1
30451 Hannover
✆ 923997-0
➜ www.kirche-in-linden.de
Die Bethlehemgemeinde oder Kirchengemeinde Linden-Nord, wie sie heute heißt, ist auch immer wieder für neue Ideen aufgeschlossen.

Hier wurde schon eigenes Bier gebraut und damit der Bierlauf ausgerichtet. Diese Tradition hatte übrigens 2012 die damalige Stadtteilzeitung Lindenspiegel wieder aufgegriffen.
Sogar das legendäre Frühstyxradio war schon mit einer Live-Lesung in der Kirche zu Gast. Am 25. September 1994 war die Kirche mitten in der Nacht voll. Für „Putenschnitzel 7.95“ waren in der Stunde, die es nicht gibt, von 2:00 bis 2:00 Uhr zur alljährlichen Zeitumstellung die Fans in die Kirche geströmt.
Im Turm der Bethlehemkirche wurden 2011 Nistkästen für Vögel und Fledermäuse eingebaut.
Bilder
Glocken
Nachrichten
† Nachruf – Pastor Jochen Günther

Er wartete nicht in der Kirche auf die Menschen – er ging zu ihnen: Pastor Jochen Günther, „Arbeiterpastor“ und leidenschaftlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Über 30 Jahre gestaltete er das Leben in Linden-Nord aktiv mit und wird als Mensch voller Herz, Mut und Tatkraft in Erinnerung bleiben.
Linden in Canberra / Australien

Punkt-Linden wird auch in Australien gelesen. Eva Capeder, eine ehemalige Lindenerin aus der Ungerstraße, wanderte bereits 1962 aus. Sie schickte der Redaktion Ende letzten Jahres Weihnachts- und Neujahrsgrüße sowie einige interessante Fotos und weitere Informationen.
Die Weihnachtsstuben laden wieder ein

Alle Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft und Liebe. Gerade an Weihnachten ist es besonders schön, gemeinsam mit anderen Menschen zu feiern. In den Weihnachtsstuben in Hannover ist es möglich, ein paar weihnachtliche Momente unter Menschen verbringen.