Fössebad vor dem AUS! Warum eigentlich?

Fössebad in besseren Zeiten
Fössebad in besseren Zeiten

Nachdem im Oktober nun endlich die Bäderanalyse von 2002 bis 2011 vorgestellt wurde, kommen die ersten Stimmen aus der Politik, die eine Schließung des maroden Fössebades fordern.

Sanierungsmaßnahmen

Der Bäderbericht der Landeshauptstadt Hannover sieht einen Sanierungsbedarf von 7,4 Mio. Euro vor. Das Zukunftskonzept der Betreibergesellschaft hat nur einen Etat von 1,9 Mio. Euro für die Reaktivierung des Bades vorgesehen. Nach Jahren des Stillstandes scheint die Stadt das Bad nun endgültig kaputt rechnen zu wollen.

Nun soll eine Bürgerbefragung im Februar abgewartet werden. Wieder verstreicht ein halbes Jahr ungenutzt. Vielleicht sollte man einfach noch etwas länger warten, denn die nächste Generation Freibadbesucher wird sich an das Fössebad als Freibad schon nicht mehr erinnern und es so auch nicht vermissen. 2014 wird schließlich bereits das dritte Jahr ohne Freibadebetrieb sein.

So schick könnte das Fössebad wieder werden
So schick könnte das Fössebad wieder werden

Was von den städtischen Sanierungsmaßnahmen zu erwarten ist, kann man gut am Beispiel des Hainhölzer Bades sehen. Die Besucherzahlen sind von 2003, als es noch ein richtiges Freibad war, von fast 50.000 Besucher auf knapp 10.000 Besucher im Jahr 2012 gefallen. Kein Wunder angesichts der Tatsache, dass von der riesigen Wasserfläche gerade mal ein Tümpel übrig geblieben ist.

Besucherzahlen

Das Fössebad schneidet bei den Besucherzahlen übrigens deutlich besser ab als viele andere Bäder. Frei- und Hallenbäder haben in den letzten 10 Jahren in Hannover fast 20% Besucher verloren. Das Fössebad in dieser Zeit nur 9,3%. Eigentlich ein Argument gegen die Schließung, daher hat man schnell noch einen Bundesvergleich nach Badtypen nachgeschoben. Hier schneidet das Fössebad gegenüber anderen Kombibädern sehr schlecht ab. Welche Bäder da als Vergleich heran gezogen wurden, steht nicht dabei. Das Aqua-Laatzium wäre zum Beispiel auch solch ein Kombibad, nur dass es von der Stadt Laatzen deutlich besser in Schuss gehalten wurde.

Betriebskosten

Auch bei den Betriebskosten schneidet das Fössebad wohl auch dank der Betreibergesellschaft gut ab. In den 10 Jahren des Analysezeitraumes konnten die Betriebskosten um 7% gesenkt werden. Angesichts steigender Energiekosten eine beachtliche Leistung. In den anderen Hallenbädern der Stadt sind die Betriebskosten in der gleichen Zeit um 35% gestiegen. Auch bei diesen Zahlen muss es wieder der Bundesvergleich richten.

Ein betriebswirtschaftlicher Vergleich zeigt es besonders deutlich: im Fössebad wird überdurchschnittlich gut gewirtschaftet. In 2011 kamen 11% aller Besucher von Hallen- und Kombibädern in das Fössebad. Es wurde hier aber nur etwas über 6% des Gesamtdefizits bei den Betriebskosten verursacht.

Fazit: Das Zukunftskonzept der Betreibergesellschaft für gerade mal 1/4 der von der Stadt ermittelten Kosten umsetzen! Das Fössebad zieht mehr Besucher an und ist rentabler als viele andere Bäder in Hannover.

Weitere Infos:

Übrigens: Den Betrieb der Schwimmbäder an die Stadtwerke abzugeben wie es einige Politiker fordern ist leider kein funktionierendes Sparkonzept, wenn man mal recht darüber nachdenkt. Schließlich gehören die Stadtwerke letztlich wieder der Stadt. Alles was man dabei einspart, wird später an Gewinnabführung wieder fehlen.

Stadtplan