Viele private Gärtner*innen wünschen sich einen naturnah gestalteten Garten oder Balkon, um etwas für die biologische Vielfalt zu tun und sich an Insekten und an der Vogelwelt zu erfreuen. Das „Insektenbündnis Hannover“ hat deshalb eine neue, von den Autorinnen Gabi Fiedler (Deutsche Umwelthilfe e.V.) und Karola Herrmann (NABU Hannover e. V.) erarbeitete Broschüre mit dem Titel „Naturnahe Gärten und Balkone – Wohlfühloasen für Menschen, Lebensraum für Vögel, Insekten & Co.“ veröffentlicht.
Die DIN-A4-große Publikation gibt auf 20 Seiten mit vielen großformatigen Abbildungen und kurzen leicht verständlichen Texten zahlreiche Tipps zur Anlage, Gestaltung und Pflege von naturnahen Gärten und Balkonen. Die Kernbotschaft lautet: Selbst auf kleinstem Raum lässt sich mehr Natur in den Garten oder auf den Balkon holen. Je mehr einheimische Pflanzen und Lebensräume für verschiedene kleine Lebewesen (sogenannte „Lebensraummosaike“) angeboten werden, desto mehr Tierarten lassen sich anlocken und bewundern. Die Broschüre „Naturnahe Gärten und Balkone“ steht ab sofort unter www.hannover.de/insektenbündnis-hannover als Download zur Verfügung. Im Foyer des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün, Arndtstraße 1, und bei „Globetrotter“ in der Ernst-August-Galerie am Hauptbahnhof liegt die Broschüre zur kostenlosen Mitnahme aus. In der Arndtsraße (und anderswo) kann man übrigens auch die Saatgutmischung „Blühende Gärten“ kostenfrei erhalten.
Wohlfühloasen für Menschen, Lebensraum für Vögel, Insekten & Co.
Zu den „Lebensraummosaiken“ finden sich in der Broschüre ansprechende Fotos mit Kurztexten, zum Beispiel zu mehrjährigen Blumenwiesen, Beerensträuchern, Wasserstellen und Nisthilfen. Dabei plädieren die beiden Autorinnen ausdrücklich für den Mut zu wilden Ecken mit dem Stehen- und Liegenlassen von Blühinseln, Totholz und Laubhaufen. Herzstück der Broschüre ist ein Kapitel mit bebilderten Pflanzensteckbriefen, das beispielhaft für 26 ausgewählte Wildgehölz- und Wildblumenarten deren Bedeutung für verschiedene Vogel- und Insektenarten beschreibt. Da sich die in Mitteleuropa heimischen Tiere und Pflanzen in vielen Millionen Jahren gemeinsamer Evolution aneinander angepasst und teilweise aufeinander spezialisiert haben, passen manche Vögel und Insekten wie „Schlüssel und Schloss“ zueinander. Beispiele sind die Natternkopf-Mauerbiene, die ausschließlich Pollen des Natternkopfs sammelt, sowie die Brennnessel, von deren Blättern die Raupen zahlreicher Tagfalter ausschließlich leben. Weiterführende Tipps und Informationen zu Fachliteratur runden den Inhalt der neuen Broschüre ab.
Das „Insektenbündnis Hannover“ ist ein Zusammenschluss von mittlerweile 25 Akteur*innen aus Hannover, das sich seit Oktober 2020 zur Aufgabe gemacht hat, neue Lebensräume für Insekten zu schaffen und die biologische Vielfalt in und um Hannover zu erhöhen. Das Bündnis wird koordiniert durch den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover.
Weitere Informationen unter www.hannover.de/insektenbündnis-hannover.
Quelle: Landeshauptstadt Hannover