Tierrettung beim Training – LimmerixX rettet verletzte Möwe

Eigentlich war es ein ganz normaler Trainingssonntag für das Drachenboot-Team LimmerixX des Kanu-Clubs Limmer. Drei Mitglieder, die sich für das Nationalteam qualifizieren möchten, sollten beim Schneetreiben ein spezielles Bootskrafttraining absolvieren. Doch das Training auf dem Stichkanal Hannover-Linden wurde zu einer unerwarteten Rettungsaktion.

Eine verletzte Möwe in Not

Gegen 11:15 Uhr, in Höhe des Grillplatzes an der Brücke Klöcknerstraße in Letter, entdeckte das Team eine verletzte Möwe. Der Vogel hatte einen Fischköder geschluckt, der von einem Angler ausgelegt worden war. Verzweifelt versuchte die Möwe, sich von der Angelschnur zu befreien, die sich an einem Uferstein verfangen hatte. Der Angelhaken hatte sich in ihren Schnabel gebohrt, und das Tier war kraftlos, kurz vor dem Aufgeben.

Schnelle Hilfe in eisiger Kälte

Trotz des Schneetreibens zögerte das Team nicht. Die Möwe wurde vorsichtig eingefangen, in eine warme Trainingsjacke gehüllt und ins Bootshaus des Kanu-Clubs gebracht. Ein Anruf bei der Tierrettung der Feuerwehr blieb erfolglos – für eine Möwe würde kein Einsatz erfolgen. Also entschied sich das Team, selbst zu handeln.

Mit einer von einem Nachbarn ausgeliehenen Zange konnte der Angelhaken durchtrennt werden. Die restliche Angelschnur wurde im Duschraum des Vereinsgebäudes entfernt – ein sicherer Ort, falls der Vogel doch plötzlich los flattern sollte. Obwohl die Möwe sich kaum wehrte, biss sie einem Retter noch ordentlich in die Finger.

Transport zur Tierärztlichen Hochschule

Improvisation war weiterhin gefragt: Mit einem Mülleimer mit Schwingdeckel und einer Schnur aus dem Hantelraum wurde die Möwe sicher zur Tierärztlichen Hochschule Hannover transportiert. Dort konnte das Tier fachgerecht behandelt und aufgepäppelt werden.

Appell an Angler: Mehr Verantwortung übernehmen

Das Team LimmerixX übernahm die Kosten der tierärztlichen Behandlung. Gleichzeitig richtet es einen Appell an verantwortungslose Angler:

„Denkt über eure Handlungen nach! Zurückgelassene Angelschnüre und Haken können erhebliches Leid verursachen.“

Das Drachenboot-Team zeigt mit dieser Aktion nicht nur sportliches Engagement, sondern auch großes Herz. „Liebe Möwe, wir drücken dir die Daumen und freuen uns auf ein gesundes Wiedersehen mit dir!“, schreibt das Team abschließend.