
Der Schulelternrat der IGS Linden hat zu dieser aktuellen Entwicklung eine Stellungnahme verfasst, die im Folgenden ungekürzt veröffentlicht wird.
Wird die IGS-Linden wieder über den Tisch gezogen?
Schulelternrat fordert die Beschleunigung der geplanten Baumaßnahmen
Die bauliche und räumliche Situation an der IGS Linden befindet sich seit vielen Jahren in einem sehr schlechten Zustand. Hierauf hat die Schulgemeinschaft in der Vergangenheit immer wieder hingewiesen und Abhilfe eingefordert. Die ursprünglichen Neubaupläne für unsere Schule wurden nicht realisiert, da die Verwaltung keine Interimsunterbringung bewerkstelligen konnte. Begrenzte Sanierungsmaßnahmen haben punktuell zu Verbesserungen geführt, aber die grundsätzlichen Probleme nicht gelöst: Raummangel, fehlende Barrierefreiheit, marode Bausubstanz.
Fast genau vor einem Jahr wurden im Schulausschuss der Stadt Hannover nach jahrelangem Ringen dann endlich Planungen für eine grundlegende Sanierung und einen Teilneubau der Schule vorgelegt. Endlich wurde ein Weg gefunden, der für die meisten Probleme eine Lösung aufzeigte.
Dennoch muss durch die Schulgemeinschaft eine dicke Kröte geschluckt werden, um das Ziel zu erreichen. Nach geschätzten vier Jahren Planungszeit sollte eine zwölfjährige Bauzeit folgen. Dies bedeutete, dass nicht vor 2029 mit dem Bau begonnen und die Schule nicht vor 2041 fertiggestellt werden wird. Eine Endlosbaustelle. Immerhin wurde versprochen, Planungen und Bau so schnell wie möglich durchzuführen.
Die lange Bauphase wird damit begründet, dass die Bauarbeiten im laufenden Schulbetrieb stattfinden und deswegen immer nur in kleinen Schritten erfolgen können. Ein „Unterricht unter Baustellenbedingungen“ bedeutet jedoch für die betroffenen Schüler:innen und Lehrkräfte eine Belastung über die Grenzen des Erträglichen hinaus. Das haben die bisherigen Sanierungsarbeiten gezeigt. Und so etwas wollen wir nie wieder haben.
Aber für dieses Problem zeichnete sich plötzlich eine Lösung ab. Im Bereich des Hanomag-Geländes in Linden-Süd wurde im Frühjahr 2025 durch die Stadt Hannover ein größerer Gebäudekomplex angemietet. Die verfügbaren Gebäudeflächen sind groß genug, um mehrere Jahrgänge der IGS Linden während der Bauphase aufzunehmen. Und die Entfernung zur Schule beträgt nur wenige Minuten mit dem Bus oder zu Fuß. Dies könnte die bisher vorgesehene Bauzeit drastisch verkürzen.
Mit völligem Unverständnis müssen wir nun jedoch feststellen, dass die Stadtverwaltung die Räumlichkeiten im Hanomag-Gelände nicht der IGS-Linden zur Verfügung stellen will. Stattdessen sollen Schüler:innen zur Gründung des geplanten Gymnasiums Bemerode dort einquartiert werden. Erst wenn das neue Gymnasium fertig gebaut ist, käme die IGS Linden an die Reihe. Das soll nicht vor dem Jahr 2031 der Fall sein und nur, wenn es zu keiner Bauverzögerung kommt.
Obwohl der Schulgemeinschaft durch die Verwaltung eine möglichst schnelle Umsetzung der Planungs- und Bauphase für unsere Schule zugesagt wurde, bedeutet diese Entscheidung genau das Gegenteil. Das bedeutet mindestens zwei weitere Jahre unter miserablen räumlichen Bedingungen ausharren. Das bedeutet weiterhin, dass die Bedürfnisse nach einem normalen Schulbetrieb ignoriert werden. Für uns ist der Plan der Verwaltung ein Schlag ins Gesicht und eine Beleidigung.
Bei jeder Gelegenheit wurde der Schulgemeinschaft seitens der Verwaltung eine bessere Kommunikation versprochen. Und obwohl das geplante Vorgehen für unsere Schule eine hohe Bedeutung hat, wurden wir darüber im Vorfeld weder informiert noch Alternativlösungen angeboten. Stattdessen werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt und haben nur durch Zufall von dem Vorhaben erfahren. Ein wertschätzendes Verhalten sieht anders aus.
Aber auch in einem weiteren Punkt gibt es keinen Fortschritt. Nach den Aussagen der Stadtverwaltung sollte die Ausschreibung der Planungsleistungen für den Teilneubau der IGS Linden Anfang 2025 erfolgen. Bisher war dies leider nicht der Fall. Aufgrund dieses Umstandes wird es zu Verzögerungen aller folgenden Schritte von Planung und Bau kommen.
Diese beiden Fälle führen zu Frustration und Vertrauensverlust. Wir appellieren daher dringend an die Verwaltung und die demokratischen Stadträte, hier Abhilfe zu schaffen. Die Verfügbarkeit der Räumlichkeiten im Hanomag-Gelände muss an die Planungen und die Baumaßnahmen der IGS Linden angepasst werden – nicht umgekehrt. Es müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, einen zeitnahen Baubeginn und eine möglichst kurze Bauzeit zu erreichen.
Schulelternrat der IGS Linden, Mai 2025