Im August vergangenen Jahres hatte der städtische Fachbereich Umwelt und Stadtgrün begonnen, im Von-Alten-Garten, einer historischen Parkanlage in Linden-Süd, die Wege mit sogenannter wassergebundener Deckschicht zu erneuern. Beschäftigte des städtischen Ausbildungsbetriebs Garten- und Landschaftsbau führten die Arbeiten aus. Geplant war für die Baumaßnahme vier Wochen Dauer. Jedoch wurden die Bauaktivitäten quasi mittendrin eingestellt.
Für die Erneuerung der Wege wurden große Mengen des benötigten Schotters auf einer Wiesenfläche am Hiltrud-Grote-Weg nahe dem Spielpark Linden abgekippt und mit einem Bauzaun eingezäunt. Seitdem lagern dort neben Schutt von den alten Wegbelägen immer noch große Anhäufungen des Materials. Beim Bewegen des Schotters wurde auch reichlich davon auf der Fläche verteilt und breit gefahren. Von der Wiese darunter dürfte nicht viel übrig sein. Viele Besucherinnen und Besucher des Von-Alten-Gartens sind inzwischen genervt von der seit fast einem Jahr andauernden Umnutzung der dieses Gartenteils zum Bauhof. Den wirklich schmückend sind die eingezäunten, weithin sichtbaren Berge nicht.
Kein „Schotter“ mehr
Punkt-Linden hat sich bei der Stadt erkundigt, warum die Baumaßnahme nicht wie geplant abgeschlossen wurde und warum man das Material immer noch in der Parkanlage lagert. Wir erfuhren, dass die Bautätigkeit zum Winter 2022/23 eingestellt werden mussten, da keine Finanzmittel zur Fortsetzung vorhanden waren. Vorgesehen war eine Wiederaufnahme der Arbeiten im neuen Haushaltsjahr. Man nahm die Arbeiten wohl auch wieder auf, um sie sogleich wieder einzustellen und erneut zu verschieben. Denn nun war zwar wohl Geld da, aber die Ausbildungskolonne wurde für andere Aufgaben herangezogen, unter anderem den Umbau des Weißekreuzplatzes.
Aktuelle Planung
Aktuell ist geplant, die Sanierung der Wege im Von-Alten-Garten bis zum Ende dieses Jahres abzuschließen. Dann soll auch die Fläche am Spielpark wieder hergestellt werden. Die Frage nach möglichen, schonenderen und die Aufenthaltsqualität weniger beeinträchtigende Alternativen für Lagerung der Baustoffe wurde lapidar damit beantwortet, eine anderweitige Lagerung wäre sehr ineffizient gewesen. Ob eine andere logistische Lösung tatsächlich teurer oder aufwendiger gewesen wäre als die Wiederherstellung der Grünfläche, ist schwer zu beurteilen. Dafür dürfte aber feststehen: Bis die Fläche wieder richtig grün ist, dürfte es, auch dank der immer länger werdenden Trockenperioden, eine ganze Weile dauern.
Thema im Bezirksrat
Die Schotterhaufen stehen übrigens auch auf der Tagesordnung für die heutige Bezirksratssitzung, der letzten vor der Sommerpause. Bezirksratsherr Michael Klenke (CDU) hat dazu eine Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet.