Linden – ein Arbeiterlied: bekannter Film findet eine Fortsetzung

Linden - das Ende vom ArbeiterliedDer politische Widerstand in Hannover von 1933 bis 1937 ist ein wichtiges Thema, das immer wieder beleuchtet werden sollte. Im Jahr 1991 drehte der Filmemacher Wolfgang Jost den Film LINDEN-EIN ARBEITERLIED über den hannoverschen Stadtteil Linden, in dem sich das Zentrum der hannoverschen Arbeiterbewegung befand.

Im Januar 1933 übernahmen die Nationalsozialisten im Deutschen Reich die Macht. Ihre politischen Gegner, die Sozialdemokraten und Kommunisten, wurden verfolgt und alle demokratischen Bestimmungen der Weimarer Republik ausgeschaltet. Daher begann auch in Hannover die illegalen politischen Aktivitäten. Der Film beinhaltet drei Zeitebenen. Zum einen die Gespräche mit Zeitzeugen, die in der Zeit von 1985 bis 1990 aufgezeichnet wurden. Diese befassen sich mit den politischen Aktivitäten der Zeitzeugen im Widerstand in Linden und Hannover in der Zeit von 1933 bis 1937. Gruppen wie die Sozialistische Front, SAP, Komitee für proletarische Einheit, Internationaler Sozialistischer Kampfbund und verschiedene Gruppen der KPD werden hierbei thematisiert.

Ein weiterer Aspekt der Filmhandlung sind die illegalen Schriften, die hergestellt und verbreitet wurden. Diese Aktivitäten waren für die NS-Justiz gleichbedeutend mit Vorbereitung zum Hochverrat und mit Zuchthausstrafen oder einer willkürlichen Schutzhaft in einem Konzentrationslager belegt. Die dritte Zeitebene des Films wird vom Historiker Hans-Dieter Schmid gestaltet, der das Thema ordnet und strukturiert. Des Weiteren werden historische Dokumente und Protokolle des NS-Reichssicherheitshauptamtes ausgewertet, die in den verschiedenen Archiven des Landes zugänglich sind. Zwischendurch werden markante Punkte im heutigen Hannover-Linden gezeigt, sodass ein Spaziergang durch das Viertel möglich ist. Der politische Widerstand in Hannover von 1933 bis 1937 hat einige Zeitzeugen, die ihre Erfahrungen mit uns teilen. Mit dem Film wird ein wichtiger Aspekt der Widerstandsbewegung in Hannover beleuchtet.

Die Premiere ist am 1. Februar um 20:15 Uhr sowie am 26. Februar 2023 um 18:00 Uhr im Apollo in der Limmerstraße 50.

Bildnachweis: Wolfgang Jost