Eltern in Not – Lebenshilfe schließt Kita Weberstraße kurzfristig ab Montag

Kita WeberstrasseEltern haben es in dieser Zeit des Corona Virus nicht leicht. Geschlossene Kindertagesstätten und Schulen, sowie auch das Besuchsverbot bei Oma und Opa in Senioreneinrichtungen haben ein großes Betreuungsproblem geschaffen. Ein kleiner Teil der Kinder kann derzeit in der sogenannten Notbetreuung in Kitas gebracht werden, wenn ein Elternteil in einem Berufszweig, der als systemrelevant eingestuft wurde tätig ist, ein Unterstützungsbedarf der Kinder besteht oder die Kinder zum kommenden Schuljahr schulpflichtig werden. Außerdem gibt es noch Regelungen für besondere Härtefälle.

In der von der Lebenshilfe Hannover betriebenen heilpädagogischen Kindertagesstätte Weberhaus in der Weberstraße in Linden-Süd sind aktuell 9 von regulär 32 Kindern in der Notbetreuung. Hier ging es in dieser Woche heftig zur Sache. Zunächst ist die Leitung der Kita am vergangenen Dienstag von ihren Aufgaben entbunden worden. Hierzu gibt es unterschiedliche Aussagen von Eltern und Mitarbeitern; es wird von selbst gekündigt wie auch von gekündigt worden gesprochen. Nach diesem Schritt hat nun die Lebenshilfe Hannover die Schließung der Kita zum kommenden Montag, 08. Juni 2020 angekündigt. Die verbliebenen Mitarbeiter mussten dies gestern den betroffenen Eltern mitteilen, die nun kurzfristig ohne Betreuung ihrer Kinder dastehen.

Die Lebenshilfe teilte dazu mit:

Leider kann im Kontaktkindergarten Weberhaus durch Personalnot das Wohl und der Schutz der Kinder derzeit nicht gewährleistet werden. Aus diesem Grund haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, dass die Betreuung ab Montag 08.06.2020 ruhen wird.
Unser Ziel ist es, Ihnen möglichst bald wieder die Kindergartenbetreuung anzubieten.

Betroffene Eltern befürchten dauerhafte Schließung

Kita Weberstrasse EingangNach Angaben der Elternvertreterin Lena Lüdemann sollen die Mitarbeiter des Kindergartens am kommenden Freitag die Einrichtung räumen und ihre Schlüssel abgeben. Sie sollen in anderen Betriebsstätten eingesetzt werden. Es steht zu befürchten, dass die Lebenshilfe Hannover diese Einrichtung dauerhaft schließen wird. Darüber hinaus wurden Verträge mit Eltern für eine Betreuung zum Teil trotz mündlicher Zusage nicht verlängert oder nicht abgeschlossen. Außerdem sind instandhaltende Maßnahmen in der Vergangenheit herausgezögert worden.

Nach Ansicht der Eltern sind trotz der Entlassung der Kitaleitung ausreichend Mitarbeiter verfügbar und willens, dort weiter zu arbeiten. Auch andere Einrichtungen der Lebenshilfe wurden oder werden zeitweilig ohne Leitung betrieben.

Die Eltern stehen nun ohne Betreuung da und können nicht an ihren Arbeitsplätzen erscheinen. Auch die restliche Elternschaft sorgt sich um das Wohl Ihrer Kinder und weiß nicht, wie diese nach dem Ende der Corona-Maßnahmen betreut werden sollen.

Nach den Informationen der Elternschaft ist die Schließung der Einrichtung eigenmächtig und ohne Rücksprache mit der Stadt Hannover als Kostenträger und dem Kultusministerium erfolgt. „Aus unserer Sicht ist die Schließung daher rechtswidrig – wir erwarten, dass die Notbetreuung und der weitere Betrieb sichergestellt werden“ so Lüdemann.

Bildnachweis: Stefan Ebers