Kultur-Visier: Initiative startet Produktion ohne Abfälle

Kultur-VisierMit einem „Kultur-Visier“ versorgt seit Anfang September der gemeinnützige Glocksee Bauhaus e.V. Einrichtungen aus Kunst, Kultur und sozialen Diensten. Die Gesichtsschilder werden überall dort gebraucht, wo ansonsten keine Masken vorgeschrieben sind. Reservierungen für das Kultur-Visier werden bis zum Jahresende 2020 angenommen.

Der Initiator des Projekts, Gert Schmidt, sagt dazu: „Wir haben herausgefunden, dass sich Menschen sicherer fühlen, wenn unsere Kultur-Visiere bei Personal und Gästen zusätzlich zum Mundschutz zum Einsatz kommen. Deshalb unterstützen wir da, wo das Visier in Pandemiezeiten besonders nützlich ist: in Theatern, Kunstschulen und sozialen Beratungsstellen.

Das Beste dabei: Die Upcyclingbörse Hannover nimmt alle Materialien zurück, wenn sie defekt sind oder nicht mehr benötigt werden. Wir verwenden sie in unseren Projekten weiter. Das ist unser Beitrag zu Abfallvermeidung, Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz sowie der Kreislaufwirtschaft.“

Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt: Zum Einsatz kommt Plastik aus Privathaushalten, die u.a. vom Werkstatt-Treff Mecklenheide und Fairkauf Hannover beigesteuert werden. Bekannte Künstler, wie Willi Schlüter (Theater in der List) und Pedro Prüser (Comedy Hannover) unterstützen das Projekt mit einem Spendenaufruf.

Gefördert wird das Projekt von der Sparkasse Hannover, der Windwärts Energie GmbH und dem Bürgerbüro Stadtentwicklung. Auf der gemeinnützigen Plattform HannoverMachen gibt es aktuelle Informationen zum Kultur-Visier. Interessierte können dort mit einer Spende das Projekt unterstützen.

Gesucht werden außerdem Künstlerinnen und Künstler, die das Kultur-Visier gegen eine Aufwandsentschädigung gestalten möchten. Als Materialspenden werden Deckel von Instant-Kaffee zu den Öffnungszeiten der Bauteilbörse Hannover entgegengenommen
(Mo + Di 15 – 19 Uhr, Do + Fr 10 – 12 Uhr).

Hintergrund, über den Glocksee Bauhaus e.V.

Die Bauteilbörse und Upcyclingbörse Hannover sind Initiativen des 1988 gegründeten gemeinnützigen Vereins Glocksee Bauhaus e.V. Vereinszweck ist die Gründung einer Schule für Arbeit, Wirtschaft, Technik. Sie engagieren sich für das Schließen von Stoffstromkreisläufen und bieten Sekundär-Materialbörsen mit gebrauchten Gebäudebauteilen und sonstigen Materialien für Privathaushalte, kleine und mittlere Unternehmen, Initiativen sowie Handwerksbetriebe.
Der Verein betreibt eine Dauerausstellung für Upcycling-Ideen, eine offene Upcycling-Werkstatt, 300 Quadratmeter Materiallager und die Entwicklung von praxisgerechten Upcycling-Projekten. Realisiert wurden unter anderem Projekte wie die „900 Jahre Linden- Zettelbox“ (2015), Wohnraum-Optimierung auf dem Mühlenberg (2017 – 2018), Möbelbau-Workshops (2017/2018), der Gestaltungswettbewerb „Glocksee Waste Award“ (2016/2018/2020), Projektwochen mit Schulen in den Sekundarstufen I und II sowie Förderschulen.
Die Arbeit des Glocksee Bauhaus e. V. orientiert sich am „Masterplan Stadt und Region Hannover – 100 Prozent für den Klimaschutz“ und an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.

Bildnachweis: Gert Schmidt