„Kopi“ zieht um – Neuer Standort neben dem Musiktheater „Bad“

Vertragsunterzeichnung mit OB Onay
Zur Vertragsunterzeichnung kam auch OB Onay

Am  10. Oktober 2025 haben Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und die Vertreter*innen des Lutherkirchentreff e.V. den neuen Standort des Punktreffs Kopernikus („Kopi“) präsentiert. Damit ist die Zukunft des Projekts gesichert.

Nach jahrelanger Unsicherheit und intensiver Standortsuche steht es nun fest: Das „Kopi“ zieht direkt neben das ehemalige Musiktheater bad, Am Großen Garten 62. „Damit bleibt ein zentraler Ort für Jugendhilfe, Subkultur und kreative Selbstentfaltung in Hannover erhalten“ so die städtische Pressemitteilung.

„Fester Bestandteil der hannoverschen Jugend- und Subkultur“

bad-Eingang mit Nebengebäude
bad-Eingang mit Nebengebäude rechts

Die Entscheidung sei nach der Prüfung von über 30 Alternativen gefallen – ein klares Zeichen für die Bedeutung des Projekts sowie für das Engagement der Landeshauptstadt Hannover. „Das Kopi ist ein fester Bestandteil der hannoverschen Jugend- und Subkultur. Dass wir nun gemeinsam eine Lösung gefunden haben, ist ein starkes Signal an junge Menschen in unserer Stadt: Eure Orte sind uns wichtig“, betont Oberbürgermeister Belit Onay.

Susanne Blasberg-Bense, Hannovers Familien- und Jugenddezernentin, ist überzeugt: „Der neue Standort wird mit seinen größeren Räumen und dem Außengelände viele neue Chancen für das ,Kopi‘ eröffnen. Gleichzeitig bleibt der Geist des Projekts als Ort der Solidarität, der Selbstorganisation und der kulturellen Vielfalt bestehen.“ Notwendig wurde der Standortwechsel, da die Deutsche Bahn das bisherige Gelände an der Kopernikusstraße zurückbauen und für neue Projekte nutzen wird.

NinjaFit Hannover
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Davenstedter Straße 123
30453 Hannover

„Die Kopi“ – seit 1996 ein sozialer Treffpunkt für Punks

Lost places - Eingang zum Kopi in der Nordstadt
Lost places – Eingang zum derzeitigen Kopi in der Nordstadt/Kopernikusstraße

Seit mittlerweile fast 30 Jahren ist „die Kopi“ ein sozialer Treffpunkt für Punks aus ganz Hannover. Der an „Lost Places“ erinnernde Ort liegt in der Bahn-Unterführung der Kopernikusstraße zwischen den Stadtteilen Nordstadt und Vahrenwald. Der subkulturelle Freiraum entstand 1996 als Projekt der Gewaltprävention, als Folge auf die damals mit Punkerkrawallen aus dem Ruder gelaufenen sogenannten „Chaostage“.

Möglich wurde Kopernikus in den 1990er Jahren durch die finanzielle Unterstützung der Landeshauptstadt Hannover für den Kopi-Trägerverein „Lutherkirchentreff“. „Die Kopi“ bietet einen Raum für perspektivlose Jugendliche. Leider war das winzige, selbstverwaltete Areal unter den Bahngleisen von Räumung bedroht: Ein Duldungsvertrag mit der Bahn AG ist längst ausgelaufen.

Ehemaliges HSV-Freibad als Ort „unterschiedlicher kultureller Bedürfnisse“

Auch das „bad“ – neben dem Westschnellweg in Nachbarschaft der „Wasserkunst“ in Herrenhausen – hat eine lange Geschichte. Schon in den 1980er Jahren wurde das frühere Freibad des Hannoverschen Schwimmvereins (HSV von 1892) als „Eventlocation“ bekannt. Pop-Konzerte und durchgetanzte Diskonächte sind hier Legende.

Seit Dezember 2001 betreibt der gemeinnützige Verein Kultur-Pool e.V.  dort das Musiktheater bad – auf der Grundlage eines Pachtvertrages mit der Landeshauptstadt Hannover. Schwierigkeiten gab es immer wieder aufgrund von Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft. Zudem warfen im Januar 2023 Unbekannte Molotow-Cocktails in das Gebäude. Hier wurde damit so gut wie alles zerstört, auch die Heizungsanlage.  Die Räumlichkeiten durften danach nicht mehr betreten werden.

Bald nach  „Kopi“ auch „Béi Chéz Heinz“ in Herrenhausen?

„Das bad muss weiter bestehen“, schrieb damals Violetta Fett als Vorsitzende des Betreibervereins Kulturpool e.V.: auf dessen Website: „Der Raum, der hier geschaffen wurde, soll u. a. zu kommunikativer Provokation und kreativer Selbstinszenierung einladen“. Der gemeinnützige Träger wolle „allen Interessierten einen Rahmen bieten, unterschiedliche kulturelle Bedürfnisse zu leben.“

Das Andocken des Punktreffs „Kopi“ an diese Location passt zu dessen konzeptionellem Anspruch. Dem Vernehmen nach gab es aktuell auch Gespräche zwischen dem Kulturpool e.V. und den Betreibern des Clubs „Béi Chéz Heinz“ in Limmer – Eigenwerbung „Herzschlag der hannoverschen Subkultur seit 30 Jahren“ – über einen möglichen Umzug an den Standort in Herrenhausen.

Bildnachweis: Ralf Borchardt, LHH, Wolfgang Becker

2 Gedanken zu „„Kopi“ zieht um – Neuer Standort neben dem Musiktheater „Bad““

  1. die ÜSTRA Haltestelle ist am Großen Garten Herrenhausen…von dort aus dürfen die meist trägen Dauerfaulenzer gerne zu Fuß die paar Meter laufen, gello !!!

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2 Gedanken zu „„Kopi“ zieht um – Neuer Standort neben dem Musiktheater „Bad““

  1. die ÜSTRA Haltestelle ist am Großen Garten Herrenhausen…von dort aus dürfen die meist trägen Dauerfaulenzer gerne zu Fuß die paar Meter laufen, gello !!!

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