Info-Fenster zur Bürgerbeteiligung Durchwegung Ihme-Zentrum

Bürgerbeteiligung Durchwegung Ihme-ZentrumEigentlich radelte ich über die Ida-Arenhold-Brücke ins Ihme-Zentrum, um ein neues Weitwinkel-Objektiv auszuprobieren. Stattdessen fand ich mich unversehens in einem der sogenannten „Info-Fenster“-Veranstaltungen der Ihme-Zentrum-Pfadfinder zur künftigen Durchwegung durch das Ihme-Zentrum wieder, die am Ost-Ende des derzeitigen Schmuddeltunnels stattfand. Nachfolgend möchte ich versuchen, ein paar Eindrücke wiederzugeben. Zu Beginn bekamen die Interessierten Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen: einige Bewohnern des IZ, ein Kaufinteressent für eine Wohnung, ein langjähriger, ehemaliger Bewohner, der den Werdegang des IZ intensiv mitverfolgt und ich, der als „Limmerich“ zumindest mittelbar ein Interesse an der Entwicklung des Ihme-Zentrums hat. Das Projekt war durch einige Mitarbeiter*innen der mit der Kommunikation/Moderation der Bürgerbeteiligung beauftragten Agentur vertreten (man sehe mir bitte nach, dass der Name fehlt, als Reporter übe ich mich erstmalig).

Durchwegungsplan Ihme-ZentrumZunächst wurden die zwei Alternativen, noch nicht fixierten Entwürfe für die Durchwegung anhand einer an einer Fassade angebrachten Infotafel mitsamt deren Besonderheiten vorgestellt. Neben ästhetisch recht unterschiedlichen Konzepten unterscheiden sich die beiden Entwürfe insbesondere dadurch, dass nur einer der beiden Entwürfe eine Entflechtung von Fußgehenden- und Radfahrenden-Verkehr vorsieht, während im anderen Entwurf beides auf nicht räumlich getrennten Flächen koexistieren soll. Dieser verkehrsplanerische Klassiker sorge im Anschluss an die Präsentation auch für eine sehr intensive und kontroverse Diskussion.

Ein weiterer intensiv diskutierter Punkt war eine mögliche Diskrepanz zwischen dem Bau einer neuen, repräsentativ gestalteten Durchwegung und einem heruntergekommen Ihme-Zentrum drumherum und wie perspektivisch das Ihme-Zentrum insgesamt aufgewertet werden kann. Auch äußerten die anwesenden Bewohner Bedenken, die neue Durchwegung könne „Feier-Willige“ mitsamt den unerfreulichen Begleiterscheinungen wie Lärmbelästigung und Müll anziehen. Dies müsse planerisch z. B. bei der Ausstattung mit Sitzgelegenheiten berücksichtigt werden. Neben solchen Big Points wurden auch zahlreiche gestalterische Details diskutiert.

Plan DiskussionSehr erfreulich fand ich, dass die Vertreter des Projekts bereit waren, inhaltlich kontrovers und auf Augenhöhe zu diskutieren und die Anmerkungen und Einwände der Teilnehmenden ernst nahmen. Inwieweit die Äußerungen der Teilnehmer tatsächlich in die Planung einfließen, bleibt, wie wohl immer bei solchen Prozessen, abzuwarten.

Allerdings zeigte sich an einigen Stellen, dass – zumindest dem Anschein nach – noch nicht so recht festgelegt ist, was die Durchwegung später sein möchte: Ein Weg, um durch das Ihme-Zentrum zu kommen, eine Passage, um zu verweilen, eine Ladenzeile oder von allem ein bisschen. Allerdings kann es ja eigentlich nur besser werden.

Insgesamt fand ich die Veranstaltung sehr informativ und interessant, auch um die Wahrnehmung dieses Themas anderer Menschen aus Linden kennenzulernen. Ich empfehle Interessierten, die noch offenen Info-Fenster zu nutzen, um sich selbst ein Bild zu machen. Hier geht es direkt zur Anmeldung: https://ihme-zentrum.info/infofenster/

Bildnachweis: Martin Illmann