Aufgrund des im Mai 2018 mit der Stadt Hannover abgeschlossenen Gewerbemietvertrages müsste die Fassade der Gewerbeflächen vom Ihme-Zentrum bis Ende Juni 2021 zu 70 Prozent fertiggestellt sein, ein Jahr später dann zu 100 Prozent.
Laut Medienberichten hat nun der Projektmanager des Haupteigentümers Carsten Grauel eingeräumt:
„Wir sind hinterher. Zwar seien die Bauaufträge alle erteilt, aber es habe planerische und technische Probleme gegeben. Man sei nun in Gesprächen mit der Stadt Hannover, um eine Verlängerung der Frist zu erreichen. Die Fassadensanierung sei komplexer als erwartet. Nach dem Abbruch der alten Fronten hätten sich vor allem die Beton- und Schadstoffsanierungen der Bausubstanz aus den Siebzigerjahren als sehr aufwendig herausgestellt. Diese sind nun beendet – und die Fassade ist nach allen Seiten hin offen. Im nächsten Schritt sollten neue Stahlträger eingezogen werden. Dann folgen das Mauerwerk und schließlich eine Verblendung aus Klinkern und Glaselementen.“
Inhalte des Mietvertrages
Die Landeshauptstadt Hannover hatte im April 2018 mit der Projekt IZ Hannover GmbH einen langfristigen Mietvertrag über insgesamt rund 23.700 Quadratmeter Büro-, Archiv- und Lagerflächen sowie PKW-Stellplätze im Gebäude Ihmeplatz 5 geschlossen. Dieser Vertrag gilt ab dem 1. Oktober 2022 für die Dauer von zunächst 20 Jahren. Dafür fließen jährlich Miet- und Nebenkosten in Höhe von gut 2,7 Millionen Euro.
Bedingungen des Vertrages
Zwei wesentliche Bedingungen hatte darin die Stadt hineinverhandelt:
- Die Arbeiten an der Erneuerung der Fassade für den Gewerbebereich sollten bis zum 30. Juni 2021 zu 70 Prozent abgeschlossen sein.
- Bis Ende dieses Jahres müssen rund 9000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche vermietet sein.
Werden diese Bedingungen seitens des Eigentümers nicht erfüllt, könnte die Stadt die Mietverträge kündigen und eine Schadenersatzforderung von bis zu 2,4 Millionen Euro geltend machen.
Die Stadtverwaltung reagiert auf diese Verzögerung nun zugeknöpft:
„Man sei in Gesprächen mit dem Investor. Zunächst wird die Gesamtsituation analysiert und bewerten und im nächsten Schritt werden die politischen Gremien zeitnah informiert.“