Ihme-Zentrum: „Ich will hier nicht weg!“

Wie lebt es sich in der 1974 fertiggestellten und zunehmend maroden Lindener Großimmobilie? Für die Punkt-Linden-Redaktion waren Wolfgang Becker und Stefan Ebers im Gespräch mit dem WEG-Verwalter Torsten Jaskulski und dem langjährigen Wohnungseigentümer Jürgen Oppermann.
WEG-Gespräch
v.l. Stefan Ebers, Torsten Jaskulski, Jürgen Oppermann

„Die Leute wohnen hier gern“, berichten beide Gesprächspartner übereinstimmend. Der ehemalige Physiotherapeut Jürgen Oppermann lebt mit seiner Frau seit 1994 im Ihme-Zentrum. Als Verwaltungsbeiratsvorsitzende der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) kennt er die Gefühlslage der derzeit rund 1.800 Bewohner*innen sehr gut. „Ich will hier nicht weg, aber es muss was passieren“, sagt der 67-Jährige.

Leider fühle er sich, wie viele der 506 privaten Wohnungseigentümer, „von der Stadt im Stich gelassen.“ Beim Thema Ihme-Zentrum „drehe man sich dort um“. Auch von Oberbürgermeister Belit Onay habe es „keine Reaktion“ zu der nach der Insolvenz der Windhorst-Firma PIZ eingetretenen Schieflage gegeben. Die Firma hatte bereits im Mai die Hausgeldzahlungen eingestellt, was die verbleibenden Eigentümer*innen erheblich finanziell belastet.

Torsten Jaskulski ist seit 2009 im Ihme-Zentrum engagiert. Mit seiner Firma Cardea Immobilien GmbH ist er derzeit als Verwalter von über 800 Wohnungen sowie 195 Gewerbeeinheiten tätig. Für den gewerblichen Bereich im Sockelgeschoss gäbe es einen millionenschweren Investitionsstau. „Ein Trauerspiel“, sagt er.

„Es könnten Gewerbeflächen in Wohnraum umgewandelt werden“, meint Jürgen Oppermann, dies sei auch baulich kein Problem. Auch die ehemals von enercity und der Stadt gemieteten Bürotürme am Ihmeplatz mit insgesamt rund 60.000 m² Nutzfläche stünden für eine solche Umnutzung zur Disposition.

„Derzeit gäbe es innerhalb der WEG einen „Leerstand von maximal 10 Prozent“, so Oppermann, das seien etwa 80 Wohnungen in der Größe zwischen 30 und fast 200 Quadratmetern, wofür es verschiedene Gründe gibt. Also kein nennenswertes Problem, meint auch WEG-Verwalter Jaskulski. Die aktuellen Bewohner*innen im Ihme-Zentrum hätten „ein Gefühl von Heimat“, sagt er. Deren vorherrschende Meinung sei: „Jetzt erst recht!“

Die Bewohner warten aktuell gespannt auf den Baubeginn der Durchwegung zwischen Blumenauerstraße und Ida-Arenhold-Brücke. Um die zugesagten Fördergelder nicht zu verlieren, muss der Baustart der Stadt noch in diesem Jahr erfolgen. Parallel dazu planen die Wohnungseigentümer eigene Investitionen in nachhaltige Energiequellen. Geplant ist die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern, um eigenen Strom zu erzeugen. Derzeit werden Angebote von verschiedenen Unternehmen geprüft. Eine Zusammenarbeit mit enercity konnte nicht realisiert werden, da deren Angebot nicht zufriedenstellend war.

Bildnachweis: Wolfgang Becker

2 Gedanken zu „Ihme-Zentrum: „Ich will hier nicht weg!““

  1. Wir sind mit dem Ihme – Zentrum gross geworden und somit hervorragende Einkaufsmöglichkeiten! Und man könnte über die kleine Brücken hinten gleich zur Humboldtstr / ggf Calenberger Esplanade . Aber jetzt kann man über alles nur noch weinen ..! “ Träum weiter , Baby “ – da wird nichts mehr passieren ! Es wird irgendwann nur noch “ Ruine“ sein ohne Bewohner und Geschäfte ! Aber das werden wir nicht mehr erleben ..

  2. Ich war letzthin in Hannover (wohne seit 1962 in Australien) und habe Linden besucht. Ich war sehr enttaeuscht ueber den Zustand des Ihmecentrums. Ich erinnere mich an die vielen schoenen Geschaefte, die es einstmals gab. Jetzt ist es eine Ruine, sehr schade.

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2 Gedanken zu „Ihme-Zentrum: „Ich will hier nicht weg!““

  1. Wir sind mit dem Ihme – Zentrum gross geworden und somit hervorragende Einkaufsmöglichkeiten! Und man könnte über die kleine Brücken hinten gleich zur Humboldtstr / ggf Calenberger Esplanade . Aber jetzt kann man über alles nur noch weinen ..! “ Träum weiter , Baby “ – da wird nichts mehr passieren ! Es wird irgendwann nur noch “ Ruine“ sein ohne Bewohner und Geschäfte ! Aber das werden wir nicht mehr erleben ..

  2. Ich war letzthin in Hannover (wohne seit 1962 in Australien) und habe Linden besucht. Ich war sehr enttaeuscht ueber den Zustand des Ihmecentrums. Ich erinnere mich an die vielen schoenen Geschaefte, die es einstmals gab. Jetzt ist es eine Ruine, sehr schade.

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