Hühnermobil zu Gast in der AWO Kita Herbartstraße

Mit einem Lächeln zieht die kleine Juna ihre Hand zurück, als die Hühner das Futter direkt aus ihrer Hand picken. „Das pikst aber!“, ruft sie überrascht, doch Steffi Behrens, pädagogische Fachkraft in der AWO Kita Herbartstraße, beruhigt sie sanft. Die Szene ist Teil eines besonderen Projekts, das seit mehreren Wochen in der Kita in Linden-Nord für Begeisterung sorgt: Ein Hühnermobil, ausgestattet mit sieben Hühnern, ist zu Besuch und ermöglicht den Kindern hautnahen Kontakt zu den Tieren.

Jeden Morgen kümmern sich die Kinder in der „Morgenschicht“ um die Verpflegung der Hühner. Neben dem Füttern dürfen sie die Tiere auch streicheln und gelegentlich auf den Arm nehmen. Besonders stolz trägt Tamina heute die Henne Rosa, während die anderen Kinder staunend beobachten. „Sie hat ganz weiche Federn“, bemerkt Tamina, als sie sanft über das Gefieder der Henne streicht.

Das Herzstück des Projekts ist das Hühnermobil – ein mobiler Stall, der den Hühnern nicht nur als Schlafplatz dient, sondern auch mit einem automatischen, solarbetriebenen Türsystem ausgestattet ist. „Die Hühner gehen abends von selbst hinein, um auf den Stangen zu schlafen“, erklärt Behrens den Kindern. Jeden Tag legen die Hühner Eier, die von den Kindern vorsichtig eingesammelt und in die Kita-Küche gebracht werden.

Das Projekt bringt den Kindern nicht nur die Herkunft von Lebensmitteln wie Eiern näher, sondern vermittelt auch Verantwortungsbewusstsein. Während die Kita-Kinder morgens für die Hühner sorgen, übernehmen die Hort-Kinder nachmittags die Versorgung. Am Wochenende helfen Eltern oder Mitarbeitende. „Die Eltern waren sofort begeistert“, berichtet Behrens. „Für viele Stadtkinder ist es eine besondere Erfahrung, so nahen Kontakt zu Tieren zu haben.“

Das Hühnermobil wird von der Region Hannover mit 1999 Euro finanziert, und die Hühner selbst stammen vom Biohof Rotermund Hemme aus der Wedemark. „Für die Kinder ist der tägliche Umgang mit den Hühnern eine große Bereicherung“, betont Kita-Leiterin Djamilia Tagieva. „Er fördert nicht nur Empathie, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein und erweitert den Wortschatz der Kinder.“

Nach einem Monat endet das Projekt, und der Abschied von den Hühnern wird den Kindern schwerfallen. „Sie haben eine enge Bindung zu den Tieren aufgebaut“, sagt Behrens. Tagieva ergänzt: „Die Kinder nehmen aus diesem Projekt viel mit – neue Erkenntnisse, Verantwortungsbewusstsein und einen liebevollen Umgang mit Tieren.“

Bildnachweis: AWO Region Hannover

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