Die Landeshauptstadt Hannover beteiligt sich in diesem Jahr erneut an der Klimaschutzaktion „Earth Hour“ des „World Wide Fund For Nature“ (WWF): Am kommenden Sonnabend (25. März) sind weltweit alle Menschen und Institutionen aufgerufen, um 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht auszuschalten. Die Aktion erhält vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise eine besondere Bedeutung, sagt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und betont:
„Tatkräftiges Handeln ist erforderlich, um Energie zu sparen und damit die Abhängigkeiten zu vermindern. Die Stadtverwaltung hat sich aus gegebenen Anlass bereits ein umfangreiches Energiesparprogramm auferlegt und engagiert sich dabei gemeinsam mit großen hannoverschen Unternehmen.
Auch wenn aufgrund der aktuellen Situation seit einigen Monaten die Außenbeleuchtungen an vielen öffentlichen Gebäuden und Denkmälern ohnehin dauerhaft ausgeschaltet sind, ist es wichtig, mit der ‚Earth Hour‘ ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Alle Hannoveraner*innen, die mit ihrem Umweltbewusstsein ein Zeichen setzen wollen, sind ganz herzlich dazu eingeladen, an der Earth Hour teilzunehmen und am Sonnabend von 20.30 bis 21.30 Uhr das Licht auszuschalten.“
Die Energieeinsparmaßnahmen tragen gleichzeitig auch zum Klimaschutz bei und leisten einen Beitrag zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms der Landeshauptstadt Hannover mit dem sie bis 2035 klimaneutral werden will. Auch private Haushalte können sich beteiligen und zeitgleich mit Millionen von Menschen weltweit das Licht für eine Stunde ausschalten. Jede eingesparte Kilowattstunde Strom und Wärme leisten einen unmittelbar wirksamen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Krise und für den Klimaschutz. Das Herabdrehen von Thermostatventilen oder regemäßige Entlüften der Heizkörper, der Einsatz von wassersparenden Reglern in Bad und Küche, das Abschalten von nicht benötigten technischen Geräten – es gibt viele einfache Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten. Weitere Information zur „Earth Hour“ bietet das Internet unter www.wwf.de/earthhour.
Hintergrund „Earth Hour“
Die „Earth Hour“ ist die wohl größte friedliche Klimaschutzaktion der Welt. Sie steht dafür, Menschen über Grenzen hinweg zum Schutz der Erde zusammenzubringen. Sie ist eine gute Möglichkeit, ein deutlich sichtbares Zeichen für mehr Umwelt- und Klimaschutz und einen sparsameren Umgang mit Energie zu setzen. Die Landeshauptstadt beteiligt sich gemeinsam mit zahlreichen Organisationen, Unternehmen und Kirchgemeinden seit 2014 an der Earth Hour. Im vergangenen Jahr waren an mehr als 30 öffentlichen Gebäuden entlang des Friedrichswalls bis zum Hohen Ufer sowie an markanten Gebäuden im übrigen Stadtgebiet die Außenbeleuchtungen abgeschaltet. Dazu zählten unter anderem die „Drei Warmen Brüder“ (Heizkraftwerk in Linden-Nord), das Neue Rathaus, verschiedene Kirchen, die Sparkasse Hannover, der VWN-Tower, die NORD/LB, die Leibniz-Universität, das Theater am Aegi und das Stadion von Hannover 96.
Der WWF hat die Earth Hour im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Die Aktion der Umweltschutzorganisation entstand aus einer Kampagne in Australien: Aufgrund von Trockenheit, Wassermangel und Waldbränden rückte der Klimawandel damals in das Interesse der Bevölkerung. Mittlerweile wird weltweit in mehr als 7.000 Städten und mehr als 180 Ländern zur „Earth Hour“ an bekannten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten für eine Stunde das Licht ausgeschaltet. Vom Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York bis hin zu den Pyramiden von Gizeh oder dem Kolosseum in Rom.
Passend dazu: Energiesparmythen zum Stromverbrauch
In Zeiten hoher Energiepreise haben Mythen und Halbwahrheiten rund um das Thema Stromverbrauch Konjunktur. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen ordnet drei weitverbreitete Glaubenssätze richtig ein.
Mythos 1: Kombi-Geräte sparen Energie
Falsch: Vorteil der Kombi-Geräte ist die Platzersparnis – Strom und Wasser verbrauchen sie jedoch oft mehr als Waschmaschine und Trockner separat. Das liegt daran, dass neuere Wäschetrockner meist auf eine sparsamere Wärmepumpentechnik setzen, wohingegen in Kombi-Geräten oft spezielle Kondenstrockner verbaut sind. Sie verbrauchen nicht nur mehr Strom, sondern zusätzlich auch Wasser, um den Wasserdampf abzukühlen.
Ein weiterer Minuspunkt: Kombi-Geräte können oft nur die Hälfte der Waschladung trocknen. So muss die zweite Hälfte vorher entnommen und entweder in einem zweiten Durchgang oder an einem anderen Ort getrocknet werden.
Gut zu wissen: Auch Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnologie gehören zu den größten Energiefressern im Haushalt. Moderne Geräte verbrauchen bis zu 250 Kilowattstunden (kWh) im Jahr, was Kosten von mehr als 100 Euro pro Jahr verursachen kann. Der geringste Energieaufwand entsteht, wenn die Wäsche auf einem Wäscheständer oder der Wäscheleine trocknet.
Mythos 2: Bettwäsche muss bei 60 Grad gewaschen werden
Falsch: Leicht verschmutzte Buntwäsche wird oft schon im 20-Grad-Programm sauber. 60-Grad- oder gar 90-Grad-Programme sind nur in seltenen Ausnahmefällen erforderlich, zum Beispiel bei Wäsche von kranken Menschen. Bei normal verschmutzter Wäsche reichen Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius aus. Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Waschtemperatur, desto weniger Strom wird verbraucht.
Gut zu wissen: Auch die Wahl des Waschprogramms und die Auslastung der Maschine beeinflussen den Verbrauch. Empfehlenswert sind Energiespar- oder Eco-Programme. Obwohl sie etwas länger dauern, sparen sie Energie und Wasser.
Außerdem sollte das Fassungsvermögen der Trommel immer ausgeschöpft werden. Zur Hälfte gefüllte Maschinen verbrauchen unnötig viel Waschmittel, Strom und Wasser. Auch eine Beladungsautomatik hilft hier nicht, da sie lediglich den Wasserverbrauch etwas reduziert.
Zu guter Letzt: Abschalten! Moderne Waschmaschinen verbrauchen auch im Stand-by-Modus Strom. Hier hilft eine abschaltbare Steckdose.
Mythos 3: Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Energie
Falsch: Beim Öffnen entweicht kühle Luft. Die Lebensmittel im Kühlschrank können dem entgegenwirken, da sie wie Kühlakkus wirken und die Kälte im Inneren halten. Bei regelmäßigem Öffnen ist somit ein voller Kühlschrank besser als ein leerer. Allerdings ist weniger der Inhalt als vielmehr die Größe und die Energieeffizienz des Modells für den Energieverbrauch entscheidend. Kühlen und Gefrieren benötigen bis zu 20 Prozent des Strombedarfs im Haushalt. Hier empfiehlt es sich also, bei der Neuanschaffung auf sparsame Modelle (Effizienzklasse C oder besser) zu setzen – auch, wenn sie etwas teurer sind.
Als Faustregel gilt: Der Stromverbrauch eines neuen Kühlschranks sollte jährlich unter 100 Kilowattstunden liegen. Selbst bei hocheffizienten Kühl-Gefrier-Kombinationen liegt der Verbrauch nur wenig darüber. Ältere Kühlgeräte benötigen dagegen nicht selten mehr als 300 kWh. Daher kann sich auch der vorzeitige Austausch eines Stromfressers durchaus lohnen.
Neben Größe und Modell hat auch der Platz, an dem der Kühlschrank steht, Einfluss. Besonders warme Orte an Heizung, Herd oder mit direkter Sonneneinstrahlung sollten vermieden werden.
Weitere Fragen zum Energiesparen beantwortet die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Quelle: Landeshauptstadt Hannover, Verbraucherzentrale Niedersachsen