„Wohnen ist ein Grundrecht und keine Ware!“

Das Interesse an der Veranstaltung "Basiswissen Wohnungspolitik" im Rahmen der "Ausverkauf-Schluss-Wochen" war groß
Das Interesse an der Veranstaltung „Basiswissen Wohnungspolitik“ im Rahmen der „Ausverkauf-Schluss-Wochen“ war groß, der Innenraum des Cafés komplett besetzt

Sie wollen eine Welt, in der Wohnen ein Grundrecht und keine Ware ist. Und sie sind überzeugt, dass nur sie selbst einen Richtungswechsel in der Wohnungspolitik der Stadt erwirken können. Die Initiativen Kiezkollektiv, Leerstand entern, Nordstadt Solidarisch, Bumke selber machen, Fridays for Future (Hannover) und Plattformistische Initiative Hannover rufen deshalb gemeinsam zu den „Ausverkauf-Schluss-Wochen“ 2025 auf.

Unter dem Motto „Stadt für ALLE statt Profite!“ laden sie zu Theorieabenden über Wohnungspolitik, Gruppenfindungstreffen, einem Stadtteilspaziergang und einem Massencornern (Besetzen von Fußgängerwegen und Straßenecken) ein.

Engagement für solidarische Stadt

Sie kritisieren das Mantra des „Bauen, Bauen, Bauen“ von Verwaltung und Politik in Hannover, weil es weder Mietpreissteigerungen, Hausverkäufe, „spekulativen Leerstand oder Luxussanierungen“ verhindert, und weisen auf die klimaschädlichen Auswirkungen hin. In Hannover, so ein weiterer Vorwurf, würden gesetzliche Möglichkeiten zum Schutz von Mietern nicht priorisiert. „Wie kommt es denn, dass Lüneburg die Satzung zum Verbot der Zweckentfremdung innerhalb von drei Monaten nach dem Inkrafttreten des Gesetzes auf den Weg gebracht hat und in Hannover sechs Jahre dafür notwendig waren?“ , fragte ein Vertreter des Bündnisses bei der Veranstaltung „Basiswissen Wohnungspolitik“. Die Satzung schütze die Wohnbevölkerung vor Verdrängungsprozessen in einem bestimmten Gebiet. Auch die Möglichkeit von Konzeptwettbewerben oder Konzeptvergabeverfahren, bei denen Interessierte ihre Visionen für die Bebauung einreichen, würde viel zu selten eingesetzt.

La Muro
La Muro
Limmerstraße 39
30451 Hannover

Weil sie Hannover nicht dem Markt und der regierenden Politik überlassen, mehr Wohnraum für alle und selbstbestimmte Wohn- und Freiräume haben wollen, wollen sie bei den „Ausverkauf-Schluss-Wochen“ Strategien ausdenken, wie wir diese „erkämpfen können“. Die „Ausverkauf-Schluss-Wochen“ seien ein Anlass, sich zu organisieren und gemeinsam aktiv zu werden, heißt es in ihren Veröffentlichungen.

Die Veranstaltungstermine

Programm Ausverkauf-Schluss-Wochen

  • 10.09. Gruppenfindungstreffen und Aktionswerkstatt
  • 11.09. Unser Haus! – Vortrag und Diskussion, 19:00 Uhr, Freizeitheim Linden
  • 12.09. Stadtteilspaziergang Linden, 17:30 Uhr, Start: Limmerstraße 98
  • 13.09. Kuchenbuffet mit Infomaterial und Gentrifizierungs-Karte von Linden und der Calenberger Neustadt, Velvetplatz, 15:00 Uhr,
  • 14.09. Stadtteilspaziergang Nordstadt, 14:00 Uhr, Start: Nordstadtbraut, E-Damm 87
  • 17.09. Mietrecht und Widerstand – Praxisbeispiele unter juristischer Einordnung, 19:00 Uhr, Kö20, Königswortherstraße 20
  • 19.09. Massencornern – politische Raumnahme, 18.00 Uhr, Nieschlagstraße
  • 20.09. Open-Air-Kino: Kurzfilme zu Hausbesetzungen und Stadtteilkämpfen, 20:00 Uhr, Baulücke Davenstedter Straße 7
  • 21.09. Ausklang: Wie geht es weiter?

Kontakt zum Bündnis
Mehr Infos: https://www.instagram.com/p/DNd3tVcMvFu/

Bildnachweis: Katharina Kümpel

3 Gedanken zu „„Wohnen ist ein Grundrecht und keine Ware!““

  1. Da ist eine Verwechslung reingerutscht, das was in Lüneburg so schnell und in Hannover so langsam ging, ist die Zweckentfremdungssatzung. Die ist gegen Leerstand und Kurzzeitvermietungen und in Hannover seit Juli in Kraft. Eine soziale Erhaltungssatzung(Millieuschutz), wird immer wieder für die Nordstadt oder Linden gefordert, gibt es in Hannover aber gar nicht, weil diese im Rat der Stadt Hannover nicht vorangebracht wird die Bezirksräte können es nicht entscheiden).

  2. Das Mantra „Bauen, Bauen, Bauen“ ist in der Tat keine Lösung. Dafür sind die Kapazitäten an geeigneten Bauunternehmen und Handwerksbetrieben nicht mehr vorhanden. Früher hat man vor allem deshalb billiger gebaut, weil der Wettbewerb unter den Bietern teilweise brutal war, was zu nicht auskömmlichen Preisen führte. Daran sind viele Bauunternehmen – vor allem die vermeintlichen Bauriesen – zugrunde gegangen.

    Es muss folglich andere Ansätze geben. Diejenigen, die Bauwerke errichten oder sanieren, sind die finanzielle Stellschraube, die am wenigsten zu bezahlbarem Wohnraum beiträgt. Deutschland ist ein Paradies für Geldwäscher, die reihenweise Immobilien aufkaufen. Denen müsste das Handwerk gelegt und nicht den Handwerkern das Leben schwergemacht werden.

Die Kommentare sind geschlossen.

3 Gedanken zu „„Wohnen ist ein Grundrecht und keine Ware!““

  1. Da ist eine Verwechslung reingerutscht, das was in Lüneburg so schnell und in Hannover so langsam ging, ist die Zweckentfremdungssatzung. Die ist gegen Leerstand und Kurzzeitvermietungen und in Hannover seit Juli in Kraft. Eine soziale Erhaltungssatzung(Millieuschutz), wird immer wieder für die Nordstadt oder Linden gefordert, gibt es in Hannover aber gar nicht, weil diese im Rat der Stadt Hannover nicht vorangebracht wird die Bezirksräte können es nicht entscheiden).

  2. Das Mantra „Bauen, Bauen, Bauen“ ist in der Tat keine Lösung. Dafür sind die Kapazitäten an geeigneten Bauunternehmen und Handwerksbetrieben nicht mehr vorhanden. Früher hat man vor allem deshalb billiger gebaut, weil der Wettbewerb unter den Bietern teilweise brutal war, was zu nicht auskömmlichen Preisen führte. Daran sind viele Bauunternehmen – vor allem die vermeintlichen Bauriesen – zugrunde gegangen.

    Es muss folglich andere Ansätze geben. Diejenigen, die Bauwerke errichten oder sanieren, sind die finanzielle Stellschraube, die am wenigsten zu bezahlbarem Wohnraum beiträgt. Deutschland ist ein Paradies für Geldwäscher, die reihenweise Immobilien aufkaufen. Denen müsste das Handwerk gelegt und nicht den Handwerkern das Leben schwergemacht werden.

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