Ampel Badenstedter Straße: Infra setzt Baufirma unter Druck

Badenstedter Straße PetermannstraßeNach Abschluss der großen Bauarbeiten zur Umlegung der Stadtbahnschienen an den Straßenrand wurde die Badenstedter Straße Anfang August 2024 wieder für den Autoverkehr freigegeben. Doch obwohl der Verkehr längst rollt, ist die Maßnahme noch nicht vollständig abgeschlossen. Insbesondere die neue Ampelanlage an der Kreuzung Petermannstraße bleibt ein Sorgenkind – und sorgt inzwischen für Unmut bei Anwohnern und Pendlern.

Mehrfach hatte die Infra, Betreiberin der hannoverschen Stadtbahnschienen, die Fertigstellung der Anlage angekündigt. Zuletzt sollte sie Anfang September in Betrieb gehen. Doch auch Mitte Oktober steht die Anlage weiterhin still.

Auf Nachfrage von Punkt-Linden erklärte Jens Hauschke, Pressesprecher der Infra, die Gründe für die Verzögerung:

Fitness Stadt Linden
Fitness Stadt Linden
Davenstedter Straße 80 A+B
30453 Hannover

„Tatsächlich gibt es da Differenzen mit der ausführenden Baufirma. Die ziehen die Arbeiten auch für uns unzumutbar hin. Da sind wir dran. Wir haben sie schriftlich in Verzug gesetzt mit Kündigungsandrohung. Frist läuft am Freitag aus. Wir hoffen, dass es dann weitergeht.“

Auch die Sorge einiger Anwohnerinnen und Anwohner über mögliche Gefahren für spielende Kinder an der neuen Straßenführung weist die Infra zurück. Eine Leserin hatte sich besorgt gezeigt, dass die neue Fahrbahn sehr nah an der Grünfläche liege. Dazu Hauschke:

„Der Satz erschließt sich uns nicht. Wir haben eine Anliegerfahrbahn gebaut. Daneben ist die Grünfläche. Das ist nichts Ungewöhnliches. Auf der Anliegerfahrbahn wird extrem langsam gefahren – sollte zumindest. Im Prinzip eine Situation wie in einer Wohnstraße.“

Wann die Ampelanlage tatsächlich in Betrieb gehen wird, bleibt offen – die Infra zeigt sich aber entschlossen, die Arbeiten notfalls mit einer anderen Firma zu Ende zu bringen.

Bildnachweis: Stefan Ebers

5 Gedanken zu „Ampel Badenstedter Straße: Infra setzt Baufirma unter Druck“

  1. Da muss ich als Anwohner widersprechen: Es findet kein reger Autoverkehr statt, sondern sporadischer – und das idR langsam und rücksichtsvoll. Es ist übrigens ein Geh-Radweg mit Kfz-Freigabe zu den Stellplätzen, keine „normale“ Straße! Und das die Stellpätze nötig sind ist ja nicht zu übersehen, hoffe ich. Das Radweglinksfahren gibt es dort seit Ende 2007, also jetzt 18 Jahre.
    Es gibt keinen Grund das infrage zu stellen. Und wer das alles kritisieren will, möge das bei den Entscheidungstragenden der Stadtbahnführung tun, also Region Hannover und Infra.
    Leider führt der Fetisch des separaten Gleiskörpers hier wie anderswo dazu, dass andere Belange an den Rand gedrängt werden. Und hier wird das noch mit einem Monstrum an Gleisstraßenkreuzung unter der DB-Brücke erkauft.

    • Nicht nur ich sehe das Problem anders als du, sondern auch andere Anwohner. Auf HAZ-Online gibt es dazu aktuell einen Artikel mit der Überschrift: „Anwohner in Sorge, Kinder spielen direkt neben fahrenden Autos.“ Wie unzureichend dieser Geh-Radweg derzeit ausgeschildert ist, habe ich in meinem Kommentar zum Beitrag „Politiker kritisieren Situation an Haltestelle Körtingsdorf“ beschrieben (siehe oben). Für die Notwendigkeit der Parkplätze gibt es keinen vernünftigen Grund. Während der mehrjährigen Bauzeit auf der Badenstedter Straße standen die auch nicht zur Verfügung.

  2. Ich verstehe nicht, warum auf Radwegen in beide Richtungen gefahren werden darf. Unsere Gesellschaft besteht nicht nur aus jungen fitten Menschen, sondern auch aus mobilitäts- und/oder sichteingeschränkten Menschen, kleinen Kindern u. a. anderen die leicht überfordert im Straßenverkehr sind. Der Gang zur Ampel ist so schon stressig genug, weil man erstmal den Radweg überqueren muss und der Warteplatz an der Ampel unzureichend ist, aber mit Radverkehr aus beiden Richtungen und gerne auch schwere und schnelle Lastenräder, ist es noch schlimmer geworden.
    Warum wird so wenig an Fußgänger gedacht, wenn die Straße doch schon im großen Umfang aufgerissen wird?
    Würde man auf einem auf der Straße verlaufenden Radweg auch Radverkehr in beide Richtungen zulassen? Denn dann müsste auch die Ampel in beide Richtungen sichtbar sein, damit Fußgänger sie sicher überqueren können.

    • Wenn Radwege breit genug sind, können sie gefahrlos in beide Richtungen befahren werden. In diesem konkreten Fall kommt jedoch mehr dazu: a) Fußgänger vom und zum Hochbahnsteig Körtingsdorfer Weg b) Anwohner, deren Zuwegung direkt auf die Fahrbahn mündet c) Automobile mit Einbahnstraßen-Regelung. Der Radweg ist die schnellste Verbindung zwischen Badenstedt und Linden bis hin zur Stadtmitte. Deshalb ist er stark frequentiert. Eine Konzentration der zuvor genannten Verkehrsteilnehmer auf diesen Engpass halte ich deshalb für fahrlässig.

  3. Die Nachfrist endet morgen. Daraus wird nix. Still ruht die Baustelle. – Bei der Gelegenheit möchte ich etwas Grundsätzliches loswerden: In der öffentlichen Berichterstattung entsteht fast immer der Eindruck, dass Auftragnehmer die Schuld am Terminverzug haben. Häufig sind die Auftraggeber zumindest mitverantwortlich; z.B. wegen Planänderungen oder Zahlungsrückständen. Dann gibt es einen gestörten Bauablauf, der selbst für Juristen undurchsichtig wird. Diesen Fall an der Kreuzung Petermannstraße kann ich nicht beurteilen, weil ich die Hintergründe nicht kenne, möchte aber eine Lanze für die Auftragnehmer im Allgemeinen brechen. Die können aufgrund von Abhängigkeiten nur selten den Mund aufmachen.

    Die Sorgen der Leserin bezüglich der Straßenführung kann ich im Gegensatz zum Infra-Sprecher nachvollziehen. Dass dort extrem (!) langsam gefahren wird, ist reines Wunschdenken. Soeben war ich als Fußgänger dort und hielt mich am rechten Fahrbandrand auf. Plötzlich bretterte hupend (!) ein Lieferwagen an mir vorbei. Meines Erachtens sind dort Nachbesserungen zur Gefahrenabwehr erforderlich. Auf der schmalen Straße findet nicht nur ein reger Autoverkehr statt, sondern es begegnen sich in beiden Richtungen auch Radfahrer und Fußgänger.

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  1. Da muss ich als Anwohner widersprechen: Es findet kein reger Autoverkehr statt, sondern sporadischer – und das idR langsam und rücksichtsvoll. Es ist übrigens ein Geh-Radweg mit Kfz-Freigabe zu den Stellplätzen, keine „normale“ Straße! Und das die Stellpätze nötig sind ist ja nicht zu übersehen, hoffe ich. Das Radweglinksfahren gibt es dort seit Ende 2007, also jetzt 18 Jahre.
    Es gibt keinen Grund das infrage zu stellen. Und wer das alles kritisieren will, möge das bei den Entscheidungstragenden der Stadtbahnführung tun, also Region Hannover und Infra.
    Leider führt der Fetisch des separaten Gleiskörpers hier wie anderswo dazu, dass andere Belange an den Rand gedrängt werden. Und hier wird das noch mit einem Monstrum an Gleisstraßenkreuzung unter der DB-Brücke erkauft.

    • Nicht nur ich sehe das Problem anders als du, sondern auch andere Anwohner. Auf HAZ-Online gibt es dazu aktuell einen Artikel mit der Überschrift: „Anwohner in Sorge, Kinder spielen direkt neben fahrenden Autos.“ Wie unzureichend dieser Geh-Radweg derzeit ausgeschildert ist, habe ich in meinem Kommentar zum Beitrag „Politiker kritisieren Situation an Haltestelle Körtingsdorf“ beschrieben (siehe oben). Für die Notwendigkeit der Parkplätze gibt es keinen vernünftigen Grund. Während der mehrjährigen Bauzeit auf der Badenstedter Straße standen die auch nicht zur Verfügung.

  2. Ich verstehe nicht, warum auf Radwegen in beide Richtungen gefahren werden darf. Unsere Gesellschaft besteht nicht nur aus jungen fitten Menschen, sondern auch aus mobilitäts- und/oder sichteingeschränkten Menschen, kleinen Kindern u. a. anderen die leicht überfordert im Straßenverkehr sind. Der Gang zur Ampel ist so schon stressig genug, weil man erstmal den Radweg überqueren muss und der Warteplatz an der Ampel unzureichend ist, aber mit Radverkehr aus beiden Richtungen und gerne auch schwere und schnelle Lastenräder, ist es noch schlimmer geworden.
    Warum wird so wenig an Fußgänger gedacht, wenn die Straße doch schon im großen Umfang aufgerissen wird?
    Würde man auf einem auf der Straße verlaufenden Radweg auch Radverkehr in beide Richtungen zulassen? Denn dann müsste auch die Ampel in beide Richtungen sichtbar sein, damit Fußgänger sie sicher überqueren können.

    • Wenn Radwege breit genug sind, können sie gefahrlos in beide Richtungen befahren werden. In diesem konkreten Fall kommt jedoch mehr dazu: a) Fußgänger vom und zum Hochbahnsteig Körtingsdorfer Weg b) Anwohner, deren Zuwegung direkt auf die Fahrbahn mündet c) Automobile mit Einbahnstraßen-Regelung. Der Radweg ist die schnellste Verbindung zwischen Badenstedt und Linden bis hin zur Stadtmitte. Deshalb ist er stark frequentiert. Eine Konzentration der zuvor genannten Verkehrsteilnehmer auf diesen Engpass halte ich deshalb für fahrlässig.

  3. Die Nachfrist endet morgen. Daraus wird nix. Still ruht die Baustelle. – Bei der Gelegenheit möchte ich etwas Grundsätzliches loswerden: In der öffentlichen Berichterstattung entsteht fast immer der Eindruck, dass Auftragnehmer die Schuld am Terminverzug haben. Häufig sind die Auftraggeber zumindest mitverantwortlich; z.B. wegen Planänderungen oder Zahlungsrückständen. Dann gibt es einen gestörten Bauablauf, der selbst für Juristen undurchsichtig wird. Diesen Fall an der Kreuzung Petermannstraße kann ich nicht beurteilen, weil ich die Hintergründe nicht kenne, möchte aber eine Lanze für die Auftragnehmer im Allgemeinen brechen. Die können aufgrund von Abhängigkeiten nur selten den Mund aufmachen.

    Die Sorgen der Leserin bezüglich der Straßenführung kann ich im Gegensatz zum Infra-Sprecher nachvollziehen. Dass dort extrem (!) langsam gefahren wird, ist reines Wunschdenken. Soeben war ich als Fußgänger dort und hielt mich am rechten Fahrbandrand auf. Plötzlich bretterte hupend (!) ein Lieferwagen an mir vorbei. Meines Erachtens sind dort Nachbesserungen zur Gefahrenabwehr erforderlich. Auf der schmalen Straße findet nicht nur ein reger Autoverkehr statt, sondern es begegnen sich in beiden Richtungen auch Radfahrer und Fußgänger.

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