Trillerpfeifen, Trommeln und Sprechgesänge geben heute am 1. März den Auftakt zur Klima-Demo. Laut und bunt ist die Menschenmenge am Küchengarten. Schüler*innen, Familien, junge Erwachsene und Rentner*innen haben sich versammelt. Die Mittagssonne steht ihnen im Gesicht, während sie gebannt in Richtung Bühne schauen. „Wir sind hier heute alle zusammen gekommen, um für den Klimaschutz zu kämpfen“, sagt eine der Redner*innen. Belehrungen zum Demo-Verhalten, Redebeiträge und Live-Musik gehören zur Anfangskundgebung. Auch die Gewerkschaft ver.di hat zum Streik aufgerufen; auf Hannovers Straßen fahren heute keine Bahnen, dafür zieht später ein anderer Zug durch die Stadt. Bei der Kundgebung am Küchengarten solidarisieren sich die Üstra-Fahrer*innen und Ver.di-Mitglieder mit der Bewegung Fridays for Future und andersherum. Gemeinsam protestieren sie für eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs und fordern bessere Bezahlung für die Mitarbeiter*innen. Es geht aber auch um Klimaschutz, der mit dem Ausbau des ÖPNV einhergeht.
Fahnen wehen im Wind und Pyrotechnik raucht grün und lila über die Köpfe der Hannoveraner. Auf Schildern sind Sprüche zu lesen, wie „das Eis soll nicht schmelzen“ oder „die Dinos dachten auch, sie hätten Zeit.“ Swantje Michaelsen (Grüne), die als Bundestagsabgeordnete für Verkehrspolitik, Klima und Energie arbeitet, betritt die Bühne. „Ich finde es toll, dass ihr alle hier seid. Es ist wichtig, dass ihr heute auf uns zugeht, macht das bitte auch weiter.“ Auch die Sprecher*innen der SPD und CDU wurden angefragt, hier zu sprechen. Auch die SPD und CDU wurden angefragt, hier zu sprechen. „Aber die SPD konnte nicht und die CDU hatte kein Interesse“, sagt ein Redner. Zwei Schülerinnen der IGS Linden erklären ihre Motivation, an diesem Streik teilzunehmen. „Seitdem die Linie 9 gekürzt wurde, ist uns der Schulweg beschwerlicher gemacht worden. Viele von uns müssen jetzt noch einmal zusätzlich umsteigen.“ Auch Menschen, die sich vor kurzem noch für den Erhalt der Leinemasch eingesetzt haben, sind heute unter den Demonstrierenden. Andere finden es einfach wichtig, jedes Mal wieder Gesicht zu zeigen. „Ich finde, es muss sein, dass wir auf die Straße gehen und laut für den Klimaschutz werden. Sonst passiert noch weniger als eh schon“, sagt eine Demonstrantin.
Gegen 13:00 Uhr setzt sich der Demo-Zug mit musikalischer Unterstützung in Bewegung. Mit etwa 4000 Leuten geht es am Schwarzen Bär vorbei in Richtung Waterloo, am Leibnizufer entlang, über die Brühlstraße zum Königsworther Platz und dann zurück zum Küchengarten nach Linden. Immer wieder werden laut Sprechgesänge aus der Menge gerufen. „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag“ und „Klimaschutz ist nicht schwer, ausgebauter Nahverkehr.“ Zurück am Küchengarten gibt es eine Abschlusskundgebung. Die Organisator*innen bedanken sich bei den Demonstrierenden. „Wow, wir sind echt viele. Ihr seid so toll, Leute!“ Danach löst sich die Menge auf. Einige treten den Heimweg an, andere bleiben noch zum Limmern.