AWO Kita Ratswiese: Mitarbeitende wollen in der Corona-Krise ihre Solidarität zeigen
„Sharing is caring“ steht auf einem Schild, das derzeit am Zaun des Hör- und Sprachheilkindergartens Ratswiese der AWO Region Hannover in Limmer hängt. Auf Deutsch: Etwas Teilen bedeutet sich zu kümmern. Daneben hängen kleine Plastiktüten mit Lebensmitteln wie Obst, Süßigkeiten und Müsliriegel.
„Das ist ein Gabenzaun – wir wollen Bedürftigen in der Corona-Krise helfen“, erklärt Kitaleiterin Ute Stansch. Der Zaun sei inspiriert von dem Gabenzaun an der Ecke Königsworther Straße/ Weddigenufer in Hannover, den es seit einigen Tagen dort gibt. „Solidarität ist die Idee dahinter – Solidarität ist auch einer der fünf Grundwerte der AWO“, betont Stansch. Der Gabenzaun richte sich dabei nicht ausschließlich an Obdachlose, sondern an alle Bedürftigen.
Gabenzaun und Tauschzaun: Nicht nur Bedürftige, sondern auch Familien können sich bedienen und das Entnommene später ersetzen. Die Kita-Mitarbeitenden freuen sich, wenn sich die Stadtteilbewohner an der Aktion beteiligen und den Zaun mit Gaben bestücken. Die Tüten sollten mit vielfältigen nicht verderblichen und nicht vom Verfallsdatum abgelaufenen Lebensmitteln befüllt werden. „Es können auch Lebensmittel getauscht werden. Wenn beispielsweise eine Familie vor dem Zaun stoppt, können sie sich was nehmen und das Entnommene später ersetzen“, erklärt Stansch. An dem Zaun in der Ratswiese 3 sind zwei Eimer befestigt: Einer für Müll und der andere für Rückgaben. „In den Plastiktüten sind verschiedene Artikel – was man nicht braucht, legt man in den Eimer“, erklärt die Kitaleiterin.
Update 07.04.2020
Die Leiterin der Einrichtung an der Ratswiese hat mitgeteilt, dass sie den Gabenzaun wieder abgebaut haben. Man habe die Argumente gegen den Gabenzaun Weißekreuzplatz, wie sie in der vergangenen Woche in der lokalen Presse diskutiert wurden, intern diskutiert und zur Kenntnis genommen.