
Der Triebfahrzeugführer erkannte den Mann rechtzeitig aus etwa 50 bis 100 Metern Entfernung und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Nur dadurch konnte eine mögliche Kollision verhindert werden. Offenbar ohne schlechtes Gewissen kletterte der Pfandsammler anschließend mithilfe von Passanten auf den Bahnsteig und stieg sogar in die S-Bahn ein, die seinetwegen zum Halt gezwungen worden war.
Zeugen alarmierten die Bundespolizei, die am Hauptbahnhof bereits auf die S-Bahn wartete. Dort räumte der 55-Jährige ein, den Zug nicht bemerkt zu haben, während er im Gleisbereich nach Pfand suchte. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Für die Fahrgäste bestand dank der schnellen Reaktion des Lokführers keine Verletzungsgefahr, jedoch kam es zu einer Verspätung von rund 20 Minuten.
Die Bundespolizei weist erneut darauf hin, dass die Gefahren im Gleisbereich häufig unterschätzt werden. Züge erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h, nähern sich nahezu lautlos und besitzen einen langen Bremsweg. Zudem können sie Gleise in beide Richtungen und auch außerhalb des Fahrplans befahren.
Appell: Achten Sie stets auf Ihre Umgebung, wenn Sie sich in Bahnhöfen oder an Bahnübergängen aufhalten. Das Betreten von Gleisen ist lebensgefährlich und verboten.
Quelle: Bundespolizei