Am Samstag, dem 21. September 2024, führte die Polizeidirektion Hannover zusammen mit der Polizeidirektion Lüneburg, dem Landeskriminalamt Niedersachsen, der Feuerwehr Hannover, der Zentralen Polizeidirektion und der ÜSTRA eine großangelegte Vollübung durch. Das Szenario, das in der Calenberger Neustadt an der Lavesallee, der Gustav-Bratke-Allee sowie im Bereich Wilhelmshavener Straße/Grotefendstraße stattfand, simulierte einen komplexen Terroranschlag auf eine öffentliche Informationsveranstaltung. Ziel der Übung war es, die Einsatzabläufe unter realitätsnahen Bedingungen zu trainieren und die Zusammenarbeit der beteiligten Einsatzkräfte zu optimieren.
Das Szenario sah vor, dass mehrere bewaffnete Täter das Feuer auf die Veranstaltung eröffneten, was zu zahlreichen Toten und Verletzten führte. Die erste Herausforderung bestand darin, das Gebiet schnell und effizient abzusperren, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Einsatzkräfte zu gewährleisten. Parallel dazu agierten Interventionskräfte unter hohem Zeitdruck, um die bewaffneten Täter zu neutralisieren. Ein Angreifer konnte gestoppt werden, während sich ein weiterer in einem Schulgebäude verschanzte und Geiseln nahm. Die Spezialeinheiten standen vor der schwierigen Aufgabe, die Geiseln zu retten und die Situation zu deeskalieren.
Währenddessen führten die Ermittler umfangreiche Spurensicherungen und Zeugenbefragungen durch. Gleichzeitig sorgten die Rettungskräfte der Feuerwehr Hannover für die medizinische Versorgung der Verletzten und die logistische Verteilung auf umliegende Krankenhäuser. Eine besonders wichtige Rolle spielte dabei die Zusammenarbeit zwischen medizinischen und polizeilichen Einsatzkräften, um eine effiziente Versorgung sicherzustellen.
Ein weiterer kritischer Punkt war die Kommunikation mit den Medien. Fiktive Anfragen mussten zeitnah und präzise beantwortet werden, um die Öffentlichkeit mit aktuellen Informationen zu versorgen. Die Pressesprecher standen dabei im ständigen Austausch mit den operativen Einsatzkräften.
Parallel zur laufenden Geiselbefreiung kam es zu einem zweiten Vorfall: Ein Täter verübte einen Sprengstoffanschlag auf einen Bus im Bereich Celle, was eine großflächige Evakuierung erforderlich machte. Die Einsatzkräfte mussten schnell reagieren, um die Bevölkerung zu schützen und mögliche weitere Gefahren zu verhindern. Nach intensiver Fahndung konnte der Täter gefasst werden.
Kurz nach diesem Vorfall kam es zu einem weiteren kritischen Ereignis: Ein Mittäter verschaffte sich Zugang zum ÜSTRA-Betriebshof „Glocksee“ und nahm einen Busfahrer als Geisel. Das Gelände wurde sofort abgeriegelt, und die Verhandlungsgruppe der Polizei trat in Kontakt mit dem Geiselnehmer. Nach intensiven Verhandlungen konnte der Täter zur Aufgabe bewegt werden, und die Geisel wurde unversehrt befreit.
Die Übung diente nicht nur der Verbesserung der Einsatzabläufe, sondern auch der Stärkung der Kooperation zwischen den verschiedenen Organisationen. Solche realitätsnahen Trainings sind von entscheidender Bedeutung, um in Ernstfällen schnell und effizient handeln zu können. Am 11. Oktober 2024 wird die Übung mit weiteren Szenarien fortgesetzt, um den Einsatzkräften noch mehr Praxiserfahrung zu ermöglichen.
Quelle: Polizeidirektion Hannover