Heute Vormittag um 10:25 Uhr wurde von einem DB-Cargo-Mitarbeiter, der für die Logistiksparte der Deutschen Bahn tätig ist, ein Dampfaustritt aus einem abgestellten Kesselwagen am Güterbahnhof Fischerhof bemerkt. Aufgrund des vorherigen Transports von 65%iger Salpetersäure in diesem bislang nicht gereinigten Waggon wurde die Feuerwehr unter erhöhter Alarmbereitschaft informiert. Daraufhin wurden zwei Löschzüge und Spezialfahrzeuge für Gefahrguteinsätze dorthin entsandt. Zusätzlich sperrte die Polizei Teile des Industriegebiets in Linden-Süd ab, darunter die Marianne-Baecker-Allee und den Fischerhof. Der S-Bahn-Verkehr wurde vollständig eingestellt und später wurden auch die Stromleitungen der Bahn abgeschaltet.
Nach detaillierten Untersuchungen durch Spezialkräften der ABC-Gefahrenabwehr in Chemikalienschutzanzügen wurde ermittelt, dass Dämpfe aus dem Domdeckel des Kesselwagens, der die Salpetersäure befördert hatte, entwichen sind. Die Verschraubung wurde durch die Feuerwehr festgezogen und somit ein weiterer Austritt des Mediums verhindert. Kontrollmessungen am Kesselwagen sowie in der näheren Umgebung ergaben keine Auffälligkeiten. Gegen 15:00 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet und die Einsatzstelle wurde an den Betreiber der Gleisanlage übergeben.
Die Feuerwehr Hannover war mit insgesamt 93 Einsatzkräften und 24 Fahrzeugen vor Ort. Eine Gefährdung der Bevölkerung sowie eine Schädigung der Umwelt konnte ausgeschlossen werden. Zur Ursache, die dazu geführt haben könnte, dass sich die Verschraubung des Domdeckels gelockert hat, kann die Feuerwehr keine Angaben machen.
Im S-Bahn-Netz kam es zu bedeutenden Beeinträchtigungen, weil die Linien S1, S2 und S5 entweder am Hauptbahnhof oder in Weetzen nicht weiterfahren konnten. Als Ersatz wurde ein Notbusverkehr eingerichtet.