Steht die Zukunft des Freizeitheims Linden auf der Kippe?

In der am vergangenen Mittwoch stattgefundenen Sitzung des Stadtbezirksrats Linden-Limmer betonte Finanzdezernent Dr. Axel von der Ohe, dass eine Schließung des Freizeitheims Linden im Zuge des HSK 11 nicht geplant sei. Diese Aussage macht nachdenklich, steht unser Freizeitheim auf der Kippe?

Das Freizeitheim Linden in Hannover, das seit mehr als sechs Jahrzehnten besteht, wurde 1961 als das erste seiner Art in der Stadt eröffnet. Angesichts des Erfolgs dieses Konzepts entschied sich die Stadtverwaltung Hannover später dazu, ähnliche Einrichtungen auch in anderen Stadtteilen wie Ricklingen und Döhren zu errichten. Diese Freizeitheime, die in den 1960er- und 70er-Jahren gebaut wurden, zeigen mittlerweile deutliche Alterserscheinungen, da umfassende Sanierungen und Modernisierungen bisher unterblieben sind.

Freizeitheim Linden

Aufgrund der aktuellen Sparzwänge präsentierte die Stadtverwaltung am 25. Januar das Haushaltssicherungskonzept (HSK) XI, das Einsparungen in verschiedenen Bereichen vorsieht. Laut einem Bericht der HAZ wurde innerhalb der Stadtverwaltung überlegt, das marode Freizeitheim in Linden-Nord aufzugeben und Teile davon ins Lindener Rathaus zu verlegen, um Kosten zu sparen. Diese Pläne sollen jedoch momentan nicht weiter verfolgt werden, vor allem wegen der Befürchtung, dass der Widerstand im Stadtbezirk Linden-Limmer gegen eine solche Schließung zu groß sein könnte.

Die Frage bleibt jedoch, ob eine Schließung des Freizeitheims Linden nur vertagt ist? Dr. von der Ohe erwähnte explizit, dass im Rahmen des HSK 11 keine Schließung ansteht, was die Möglichkeit weiterer Haushaltssicherungskonzepte in der Zukunft offenlässt, möglicherweise bereits 2025. Angesichts der Pläne, das 1967 erbaute Freizeitheim Ricklingen durch einen kleineren Neubau zu ersetzen und ähnliche Pläne für das Freizeitheim Döhren nach dem Neubau in Ricklingen, wirft die Abwesenheit solcher Neubaupläne für das ältere Freizeitheim Linden Fragen auf.

Die Partei Die LINKE hatte in der Ratssitzung am 21.12.2023 die Stadtverwaltung gefragt, warum es keinen Gastronomiebetrieb mehr im Freizeitheim Linden gibt und warum der dafür ehemals genutzte Tresen zurückgebaut wurde.

Deren Antwort: Die Gastronomie im FZH Linden hat in der Corona-Pandemie um eine vorzeitige Auflösung des Vertrages gebeten, denn der Standort konnte nicht mehr gewinnträchtig betrieben werden. Die Inneneinrichtung der ehemaligen Gastronomie sowie die Nutzung der Nebenräume entsprachen nicht mehr den aktuellen bautechnischen Vorgaben und wurden zurückgebaut.

Andere Beobachter sprechen hingegen von einer unprofessionellen Geschäftsleitung im damaligen Ferry-Eventhall. Regelmäßige Veranstaltungen, geregelte Öffnungszeiten und ein gut geführter Biergarten wären demzufolge an diesem Standort Grundvoraussetzungen, die jedoch nicht gegeben waren.

Bildnachweis: Stefan Ebers