Bodenuntersuchungen – Luftschutzstollen am Lindener Berg

Bodenuntersuchung Lindener Berg
Maschinen für die Bodenuntersuchung am Lindener Berg
Am Lindener Berg gibt es einen See, der aus einer großen Tongrube entstanden ist. In das Ufer des Sees müssen im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter Bunker für Kriegsmaterial, Soldaten und Arbeiter der Lindener Eisen- und Stahlwerke graben. Diese Bunker sind heute nicht mehr zugänglich.

Bodenuntersuchungen am Lindener Berg

Die Landeshauptstadt Hannover lässt ab heute (30. November) Bodenuntersuchungen in der Kleingartenkolonie „Lindener Eisen und Stahl“ (Kleingärtnerverein Linden e.V.) am Lindener Berg vornehmen. Dabei werden Bohrungen in bis zu 15 Meter Tiefe vorgenommen. Anlass für die Untersuchungen sind Erdabsackungen von Böden innerhalb der Kolonie in den Jahren 2006 und 2019.

Im zweiten Weltkrieg wurden unterhalb des Lindener Bergs sogenannte „Luftschutzstollen“ angelegt. Mit den Bohrungen soll erkundet werden, welche Tragfähigkeit die Decke über den Stollen aufweist und welche Sicherungsmaßnahmen möglicherweise vorzunehmen sind. Die Arbeiten, die ein beauftragtes Unternehmen durchführt, werden circa eine Woche dauern.

Die Bunker im Kleingartengelände

1941 wurden von russischen Kriegsgefangenen von der Tongrube beim Ernst-Winter-Heim am Südosthang her mit Hammer und Meißel aus dem anstehenden Kalkstein die Höhlungen für drei Bunker herausgebrochen, die bis in die Kolonie Lindener Alpen reichten.

Laut Aussage von ehemaligen Zeitzeugen hatte die Stollenanlage drei Eingänge, die mit Eisentüren verschlossen wurden. Sie war durch aufgesetzte Betonelemente gegen Beschuss oder Bomben gesichert worden. Die drei Stollen waren untereinander verbunden, die Eingänge ca. 10 bis 20 Meter auseinander. Die Stollenbreite betrug ca. 1,80 m, und die Stollen waren seitlich mit provisorischen Sitzbänken ausgestattet.

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Bildnachweis: Stefan Ebers