Proteste gegen die Schließung des Bargeldschalters in der Filiale Falkenstraße
Der Bargeldschalter in der Lindener Sparkassenfiliale an der Falkenstraße soll geschlossen und ersatzlos gestrichen werden. Mit Unverständnis, Kopfschütteln und Wut reagierten große Teile der Lindener Bevölkerung auf die angekündigte Schließung. 263 Bürgerinnen und Bürger unterzeichneten im Rahmen einer 4-stündigen Aktion am Donnerstag (20. Februar 2020) den Aufruf der DKP Hannover und forderten damit den Verwaltungsrat der Sparkasse Hannover auf „weiteren Service- und Arbeitsplatzabbau augenblicklich zu stoppen“. Die Filiale an der Falkenstraße soll ein „Pilotprojekt“ für andere Filialen der Sparkasse Hannover werden. Ohne Bargeldschalter sollen die Räumlichkeiten demnächst zu einer Art Kommunikationszentrum für Veranstaltungen, Diskussionen und Lesungen für Händler, Vereine und Institutionen „aufgemotzt“ werden. 3 Millionen Euro sind für diesen Umbau vorgesehen. Nach Abschluss des „Pilotprojektes“ soll die Schließung weiterer Bargeldschalter folgen und das Bargeldgeschäft dann nur noch an einigen, besonders stark frequentierten Standorten angeboten werden.
Die Sparkasse Hannover schränkt ihre soziale Verantwortung mit diesem bürgerfeindlichen Vorhaben weiter ein. Alles begleitet vom Abbau von 200 Arbeitsplätzen, unter anderem durch Standortschließungen in den benachbarten Stadtteilen Linden- Süd, Limmer, Calenberger Neustadt und Davenstedt. Die Leidtragenden sind letztendlich die Kunden. Als wären die Abschaffung des kostenlosen Girokontos, die Streichung von Guthabenzinsen und die Verluste durch die Inflation nicht schon Belastung genug: der beabsichtigte Service-Abbau ist nicht hinnehmbar und Widerstand aus Sicht der DKP jetzt nötig!
Auch die Linken im Rat der Stadt scließen sich den Protesten an. Wenn ein Bargeldschalter dann nicht mehr vorgesehen ist, würde das vor allen Dingen ältere BürgerInnnen treffen, die nicht auf Online- und Homebanking zurückgreifen!
Dazu der Lindener Baupolitiker und Fraktionsvorsitzende im Rat, Dirk Machentanz (DIE LINKE): „Es gibt im Stadtbezirk Linden-Limmer nur noch zwei Sparkassenfilialen. Einmal in Linden-Nord und in der Falkenstraße. Daher muss in der Neukonzeption der Geschäftsstelle Falkenstraße auch weiterhin ein Bargeldschalter vorhanden sein, um nicht internetaffinen BürgerInnen und vor allen Dingen älteren Menschen auch in Zukunft die nötige Infrastruktur zur Abwicklung ihrer Geldgeschäfte vor Ort zu bieten!“
„Wir müssen für alle Altersgenerationen im Stadtteil Kapazitäten zur Bewältigung des alltäglichen Lebens erhalten. Nach der Schließung der Sparkassenfiliale am Allerweg sollte diese zentrale Filiale in Nähe des Lindener Marktplatzes auch weiterhin den Service bieten, der erforderlich ist, um ohne einen heimischen Internetzugang alltägliche Transaktionsgeschäfte bewältigen zu können“, so David Müller, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Bezirksrat Linden-Limmer.