Am morgigen 27. Januar 2020 wird der Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Die Piraten Hannover nehmen dies zum Anlass, eine verstärkte Präsenz dieses Gedenkens auch während des restlichen Jahres anzumahnen.
„Seit 1996 wird dieser Tag begangen. Schlimm genug, dass es über fünfzig Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges und der nationalistischen Gewaltherrschaft dauerte, bis dieser Tag bundesweit eingeführt wurde. Bereits seit 1992 ist der Künstler Gunter Demnig dafür aktiv, dies öffentlich zu dokumentieren. Rund 420 so genannte Stolpersteine in Hannover weisen vor den ehemaligen letzten frei gewählten Wohnadressen auf die Bewohner und ihr Schicksal unter dem Nationalsozialismus hin. Und sie sind heute wichtiger denn je,“ so Thomas Ganskow, Vorsitzender der Piraten im Regionsverband Hannover und Bezirksrat Linden-Limmer. „Wollen wir hoffen, dass die Verlegung noch lange weiter möglich ist. Denn noch immer ist für viele Ermordete keine Erinnerung zu finden, das ist schwer erträglich.“
Die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins wird mit 120 Euro berechnet. Diese werden aus Spenden finanziert. Jährlich können daraus ca. 25 neue Gedenksteine in Hannover verlegt werden.
„Bedenkt man, dass über 1000 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger dem national-sozialistischen Gewaltregime zum Opfer gefallen sind – und Millionen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer politischen Heimat oder ihrer Ethnie nicht in das rassistische und faschistische Weltbild der Nazis passten oder sich gegen sie engagierten – sind die bisherigen viel zu wenig.“ stellt Adam Wolf, Vorsitzender der Piraten im Stadtverband Hannover und Abgeordneter im Rat von Region und Stadt Hannover, fest- „Hier muss sichergestellt werden, dass niemand vergessen wird, weil es vielleicht nicht genug Spenden gibt. Daher werde ich in Kürze entsprechende Anträge auf finanzielle Mittel in den Gremien stellen, die eventuelle Finanzierungslücken schließen.“
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