Weder der „falsche Neffe“ noch der sich anschließende Anruf eines „falschen Kripobeamten“ halfen, um einen 83-Jährigen aus Linden zur Übergabe von 30 000 Euro zu bewegen. Der Senior informierte die „richtige“ Polizei – die Täter gingen leer aus.
Eigenen Angaben zufolge hatte der 83-Jährige gestern zwischen 11:00 und 13:00 Uhr mehrere Anrufe von seinem vermeintlichen Neffen erhalten. 60 000 Euro wollte sich dieser für einen spontanen Kauf leihen. Letztlich einigte man sich auf 30 000 Euro, die der Senior dann bei seiner Sparkasse besorgte. Wenig später – der ältere Herr war zwischenzeitlich von der Bank zurück gekehrt – bat der falsche Verwandte in einem weiteren Telefonat darum, das Geld zu einer Adresse an der Limmerstraße zu bringen, wo ein Makler mit dem Namen „Thomas Anders“ warten würde. Der 83-Jährige – inzwischen misstrauisch geworden – fragte daraufhin nach dem Namen der Ehefrau seines Neffen. Als der Anrufer forsch reagierte, beendete der Senior das Gespräch. Es dauerte nicht lange, als dessen Telefon erneut klingelte. Dieses Mal war ein vermeintlicher Mitarbeiter der Kripo am Apparat. Der Mann erklärte, das Gespräch mit dem angeblichen Neffen abgehört zu haben und forderte den 83-Jährigen nun auf, an einer von der Polizei überwachten Übergabe mitzuwirken. Der Bitte um eine Rückrufnummer und einen Namen kam der „falsche Kripobeamte“ mit „110“ und „Schreiber“ nach. Bei einer Nachfrage wurde schnell klar, dass es der Senior am Telefon nicht nur mit einem „falschen Neffen“, sondern auch mit einem „falschen Polizisten“ zu tun hatte. Er informierte die „richtige“ Polizei. Die sich daraufhin anschließenden polizeilichen Observationsmaßnahmen blieben dann allerdings ohne Erfolg – von dem vermeintlichen Makler gab es keine Spur. Die Beamten brachten zusammen mit dem 83-Jährigen die 30 000 Euro zurück zur Bank und begleiteten ihn dann nach Hause.