Verbraucherzentralen raten von der Nutzung von Bambusgeschirr ab
- Verkauf von Kunststoffgeschirr mit Bambus-, Reis- oder Weizenfasern illegal
- Geschirr kann Schadstoffe an Speisen und Getränke abgeben
- Verbraucherzentralen raten von der Nutzung für Lebensmittel ab
„Seit Langem ist bekannt, dass Kunststoffgeschirr mit Bambus- Reis- oder Weizenfasern gesundheitsschädlich und für Lebensmittel nicht geeignet ist“, erklärt Brigitte Ahrens, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass bei hohen Temperaturen oder säurehaltigen Lebensmitteln Formaldehyd und Melamin aus den Kunststoffen an Speisen und Getränke abgegeben werden. Formaldehyd ist als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft. Melamin kann zu Nierenschäden führen. „Es ist überfällig, dass die Überwachungsbehörden aktiv werden und die mangelhaften Produkte bundesweit vom Markt nehmen“, sagt Ahrens.
Umgang mit vorhandenem Bambusgeschirr
Erkennbar ist das Bambus-Kunststoff-Gemisch an einer matten Oberfläche, die Kunststoff sehr ähnlich sieht. „Wer entsprechendes Geschirr zu Hause hat, sollte es nicht mehr für Lebensmittel benutzen. Schalen und Schüsseln lassen sich eventuell als Pflanzgefäße verwenden, ansonsten ist die Entsorgung über den Hausmüll ratsam“, so die Ernährungsexpertin. Denn: Leider sei nicht davon auszugehen, dass sich die Schadstoff-Freisetzung mit der Zeit verringert.
Gute Alternativen
Empfehlenswerte Materialien für den Kontakt mit Heißgetränken sind vor allem Edelstahl, Glas und Porzellan. Als Deckel ist Polypropylen geeignet. Auch bei reinem, unbehandeltem Bambusholz – beispielsweise als Schneidebrett – besteht kein gesundheitliches Risiko. Es ist aufgrund seiner Faserstruktur und des hölzernen Aussehens leicht von den Kunststoffmischungen zu unterscheiden.
Telefonisch und per Video ist eine Beratung möglich: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de