Am Lindener Berge in Hannover, in Linden-Mitte und -Süd

Am Lindener Berge in Hannover, in Linden-Mitte und -Süd im Stadtplan

Am Lindener BergeDer Lindener Berg misst stolze 89 Meter über Normal-Null, was die Kleingärtner veranlasste, eine Kolonie auf den Namen Lindener Alpen zu taufen. Die Höhe war einmal einsame Spitze für ganz Hannover. Dann wurde der Kronsberg eingemeindet, aber der hielt seinen Rang nicht lange. Moderne Berge sind höher: Die Mülldeponie in Altwarmbüchen misst inzwischen 122 Meter. Da begnügen wir uns in Linden doch lieber mit 33 Metern weniger.

Jazz Club / Mittwoch:Theater

Schon in der Kaiserzeit ist das Gebäude „Am Lindener Berge 38“, das heute den Jazz Club und das Mittwoch:Theater beherbergt, als ein Treffpunkt für Jugendliche erbaut worden. Nachdem 1966 hier der Jazz Club eingezogen war, dürfte es inzwischen wohl die einzige weltweit bekannte Adresse des Stadtteils sein.

Jazz Club

Mittwoch:Theater & Jazz Club
Mittwoch:Theater & Jazz Club
Seit 1966 bietet der Jazz Club nun schon ein verlässliches Forum für diese Musikrichtung. Jahrzehntelang war der Jazz Club mit dem Namen des legendären Michael „Mike“ Gehrke verbunden. Mike hat den Club zu dem gemacht, was er heute ist. Als „Orange Club“ international bekannt spielten hier schon alle bekannten Musiker wie Armstrong, Ellington und Basie, Hampton, Goodman, Mangelsdorff, Burton, Corea, und, und, und …

Mittwoch: Theater

Das Mittwoch:Theater und seinen Spielplan in eine Schublade stecken zu wollen, fällt schwer. Als eines der ältesten Privat-Theater Hannovers hat man sich der Unstetigkeit verschrieben. Wenn regelmäßig am Mittwochabend und zusätzlich an immer mehr Wochenenden der Berg zur Kulturhochburg der hiesigen Kulturgemeinde wird, dann kann man sie spüren, die sehr besondere und intime Atmosphäre des mit Tischen versehenen und von Kerzen beschienenen Theatersaales, in welchem bis zu 120 Zuschauer Platz finden. Der Spielplan beinhaltet neben bekannten Werken bedeutender Autoren immer wieder Überraschungen in Form selten gespielter Autoren, die oft nur Insidern bekannt sind.

Bergfriedhof

Der 1862 errichtete Lindener Bergfriedhof hat mit Anlage des Ricklinger Friedhofs (1908 als „Zentralfriedhof Linden“ eröffnet) an Bedeutung verloren. Es finden heute nur noch aufgrund von alten bestehenden Beisetzungsrechten Bestattungen statt. Im Frühjahr (Ende März / Anfang April) verwandelt sich der Bergfriedhof dank der blühenden Scilla (Sibirischer Blaustern) regelmäßig in ein riesiges, blaues Blütenmeer. In dieser Zeit werden die Scillablütenwochen
mit diversen Veranstaltungen begangen.

Auf dem unter Denkmalschutz stehenden Lindener Bergfriedhof findet man neben den 130 Grabsteinen auch drei bedeutende Einzeldenkmale: Der 1749 an der heutigen Fössestraße gebaute Küchengartenpavillon wird 1913 hierher versetzt, vorher stand er in im Küchengarten, einem großen Obst- und Gemüsegarten für die hannoverschen Welfen.
Mitten auf dem Friedhof steht der 1884 von Karl Gundlach gestaltete Friedhofsbrunnen. Ganz im Norden des Friedhofs kann man die 1864 von Conrad Wilhelm Hase gestaltete Friedhofskapelle bewundern.

Wasserhochbehälter / Sternwarte

Lindener Berggasthaus
Lindener Berggasthaus

Das dominierende Gebäude auf dem Lindener Berg ist der Wasserhochbehälter. Leider musste für den Hochbehälter 1878 das Berggasthaus von Georg Ludwig Friedrich Laves weichen. Mit seinen schmucken Türmchen, von denen der zentrale und höchste heute fehlt, passt sich der Hochbehälter aber zum Glück immer noch gut in die Landschaft ein.

Wasserhochbehälter

Wasserhochbehälter
Wasserhochbehälter

Interessante Architektur und effiziente Technik müssen sich nicht ausschließen. Wer das einmal sehen möchte, sollte sich die Hochbehälter auf dem Lindener Berg anschauen. Bereits im Jahre 1877 wurde mit dem Bau des Hochbehälters begonnen. Unter Leitung des Architekten und Maurermeisters Strasser aus Hannover war das Bauwerk ein Jahr später fertiggestellt und konnte am 7. November 1878 erstmals mit Wasser gefüllt werden. Und noch immer erfüllt der Hochbehälter zuverlässig seinen Dienst: Damals wie heute ist seine Aufgabe, einen Mengenausgleich zwischen der Förderung der Wasserwerkspumpen und dem gleichzeitigen Verbrauch der Kunden herzustellen. Dabei sind die Speicherkapazitäten nicht unerheblich: Bis zu 13.000 m³ können dort gesammelt werden und den Stadtteil Linden versorgen. Seit der Renovierung im Jahr 2009 erstrahlt der Hochbehälter wieder in alter Pracht. Dauer der Führung: ca. 1,5 Stunden, Besuchergruppen: bis 20 Personen, Zielgruppen: alle Interessierten, Schüler/-innen, Auszubildende, Berufsschüler/-innen, Entscheidungsträger/-innen (aus Politik, Verwaltung usw.) oder Fachpublikum. Besichtigung: Besuchsmöglichkeiten nach Vereinbarung. www.enercity.de

Volkssternwarte Geschwister Herschel

Teleskop in der Sternwarte
Teleskop in der Sternwarte

Die Sternwarte befindet sich in Räumlichkeiten am und auf dem Wasserhochbehälter am Lindener Berg. Der Turm der ehemaligen Wasserwärterwohnung beherbergt heute die Vereinsräumlichkeiten. Neben Wandtafeln, die Sie über den Aufbau des Universums, die Geschichte der Geschwister Herschel und ihre Entdeckungen informieren, finden Sie auch einige echte Meteoriten und ein großes Modell von Wilhelm Herschels 40-Fuß-Spiegelteleskop. Auf dem Dach des Wasserhochbehälters befinden sich zwei Teleskopkuppeln. Die große Kuppel schützt das Hauptinstrument, ein Linsenfernrohr der Firma Lichtenknecker mit einer Öffnung von 20 Zentimetern bei einer Brennweite von 3 Metern, vor Witterungseinflüssen. Für die Beobachtung von Planeten, Mond, Doppelsternen und Sternhaufen ist dieses Teleskop hervorragend geeignet und zeigt sehr scharfe Bilder. Die Beobachtungsabende finden bei klarem Himmel jeden Donnerstag (außer an Feiertagen) von 20 Uhr bis etwa 22 Uhr in den großen Kuppeln auf dem Wasserhochbehälter statt. Außerdem bietet der Verein immer wieder Vorträge zu astronomischen Themen an.

Weitere Sehenswürdigkeiten Lindener Berg

Lindener Turm
Lindener Turm

Bei einem Rundgang über den Lindener Berg kann man noch einige Sehenswürdigkeiten mehr ansehen.

  • Angefangen beim Lindener Turm, der das älteste Gebäude in Linden ist. Ursprünglich war es die Lindener Windmühle, die bereits im Mittelalter gebaut wurde. Heute wird der Lindener Turm als Gaststätte genutzt, mit einem der schönsten Biergärten der Stadt.
  • Der botanische Schulgarten ist ein Teil des Schulbiologiezentrums und besteht bereits seit 1920. Er steht allen Besuchern offen, Montag bis Donnerstag von 7 bis 15.30 Uhr, Freitag von 7 bis 12.45 Uhr ist geöffnet. Darin zu finden ist ein Kräutergarten, Gemüsegarten, Steingarten, Arzneipflanzengarten, Weinberg und Moorbeet.
  • Die Villa Osmers, der Eiskeller und der Aussichtspunkt, der an klaren Tagen einen wunderschönen Deisterblick bietet.
  • Lindener Volkspark

Der Verein Quartier e.V. bietet immer wieder Führungen verschiedenster Art über den Berg an. Wer sich auf eigene Faust auf Entdeckungstour begeben möchte, dem sei die MixTour ans Herz gelegt.

Herkunft des Straßennamens

Der Berg und höchste Punkt in Linden

Am Lindener Berge in Hannover, in Linden-Mitte und -Süd, zusätzliche Informationen

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Stadtplan

Am Lindener Berge in Hannover, in Linden-Mitte und -Süd ist mit einem Pfeil in der Karte gekennzeichnet.

Bildnachweis: Stefan Ebers, Achim Brandau