
In seiner unverwechselbaren Art las am 3. November 2025 Wolfgang Trepper im DESiMO aus seinem ersten Buch „Nur eben mal Danke sagen – was Tante Henny mir über Mut, Vertrauen und das Leben an sich beigebracht hat“, das weit mehr ist als eine Hommage an seine Tante. Sehr umfangreich beschrieb er die enge Beziehung zu ihr. Die Mutter (und der Vater) traten eher in den Hintergrund.
Das Buch ist eine liebevolle Erinnerung, ein Dankeschön an eine Frau, die ihm Mut, Vertrauen und Lebensklugheit mit auf den Weg gab – und zugleich eine stellvertretende Liebeserklärung an all die starken Frauen, die uns prägen.
Zwischen den Zeilen blitzte immer wieder Treppers bekannt scharfer Humor auf. Zum Ende des ersten Teils drehte er noch mal richtig auf mit seiner bestechenden Schlagerkritik, hier war „Mendocino“ von Michael Holm dran. Er zeigte auf, dass allein die geografische Beschreibung im Text totaler Blödsinn ist: Mendocino wurde dort mal eben neben San Fernando verlegt. Damit zeigte Trepper wieder, wie er sich „aus dem Stand aufregen kann“.
Im zweiten Teil der Lesung wurde „Wölfi“, wie ihn seine Tante nannte, sehr nachdenklich

Diesmal mischten sich auf der Bühne in die Lacher auch leise, berührende Momente hinein. Das Publikum erlebte die ganze Bandbreite: von herzhaftem Lachen bis hin zu stiller Nachdenklichkeit. Wer Trepper sonst nur als den lautstarken, pointensicheren und schlagersicheren (schlagerhassenden?) Bühnenprofi kennt, wurde an diesem Abend angenehm überrascht – er kann auch die leisen Töne.
Interessant ist sein Lebensweg als Handballmanager beim OSC Rheinhausen, bevor er Vereinsmitglied war. Danach war er beim Lokalsender Radio Duisburg und im Fernsehen (ZDF-Fernsehgarten und viel mehr). Natürlich fehlte auch Mary Roos nicht in seiner Lesung – charmant und augenzwinkernd fand sie ihren Platz in den Erzählungen, wie es sich für langjährige Weggefährten gehört. Mit „Nutten, Koks und frischen Erdbeeren“ (Originalaussage von Heino?) sowie „Mehr Nutten, mehr Koks – scheiß auf die Erdbeeren auf Tour“ von 2015 bis 2024 oft und gerne aufgetreten.
Am Ende der sehr lebendigen Lesung blieb ein Publikum, das gleichermaßen gerührt, erheitert und beeindruckt war. Herrlich! Mit „Nur eben mal Danke sagen“ – übrigens mit einem Vorwort von Torsten Sträter – ist Wolfgang Trepper ein Werk gelungen, das mitten ins Herz trifft – ehrlich, humorvoll und voller Leben. Ein Abend, der zeigt: Hinter der lauten Stimme steckt ein großer Erzähler mit Gefühl und Haltung und roter Tasche.
Im Zusammenhang mit dieser gab es noch die kurze Geschichte, dass er sich doch endlich mal eine neue Tasche zulegen solle. Darauf antwortete er: „Die gibt’s nicht mehr!“, die Erwiderung darauf lautete: „Hast Du schon mal nachgedacht, warum?“

Der Autor dieses Berichts ging lächelnd und mit signiertem Buch zufrieden nach Hause.
guter Mensch, der…