Regionspräsident Steffen Krach zeigt sich zutiefst betroffen und wütend:
Hier wurden Zeichen der gemeinsamen Erinnerung an die Opfer des Holocaust mutwillig zerstört. Diese Tat verhöhnt und beleidigt jeden einzelnen der an der Wand der Namen verzeichneten und durch den Nationalsozialismus getöteten Menschen. Auch diese rechtsextreme Straftat werden wir zur Anzeige bringen. Wehrhafte Demokratie darf keine hohle Phrase sein. Die Gedenkstätte Ahlem stellt sich gegen jede Form von Geschichtsvergessenheit, die in solchen rechtsextrem motivierten Vorfällen gegen einen Ort des Erinnerns zum Ausdruck kommt – mit konsequenter und couragierter Erinnerungs- und Bildungsarbeit.
Die Empörung ist auch deshalb so groß, weil die Zerstörungswut keine Neuheit ist. In den letzten Monaten und Jahren gab es wiederholt rechtsextreme Angriffe auf die Gedenkstätte Ahlem. Bereits nach dem Holocaust-Gedenktag im Januar 2023 wurden niedergelegte Kränze zerstört und antisemitische Parolen auf Tafeln geschmiert. Weitere Schändungen folgten im März, als eine israelische Schulgruppe das Mahnmal besuchte, und auch im Oktober 2023, als Nazi-Symbole und Parolen den Eingangsbereich und die Ausstellung der Gedenkstätte beschmutzten.
Es ist an der Zeit, dass sich Gesellschaft und Politik gegen diese unhaltbaren Übergriffe auf unsere Gedenkstätten wehren. Wer die Taten ignoriert, ignoriert die Geschichte und riskiert die Wiederholung alter Gräuel. Die Gedenkstätte Ahlem steht für die couragierte Auseinandersetzung mit der Geschichte – und solche rechtsextremen Vorfälle sind ein klarer Auftrag an uns alle, mit vereinten Kräften für eine offene und friedliche Gesellschaft einzutreten, die das Andenken an die Opfer wahrt und schützt.
Quelle: Region Hannover
Es wäre doch möglich die zentralen Gedenkorte in und an der Gedenkstätte mit Kameras zu überwachen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Schändungen verurteilt werden, wäre es sehr gut mit den Tätern Gespräche zu führen, die es ermöglichen Motive und persönliche Hintergründe besser zu verstehen, und neben der Ablehnung der Taten auch eine konstruktive Form von Kontakt zu ermöglichen. Wir können ja nicht immer nur SAGEN „Wir müssen einer Spaltung entgegen wirken“.
Kennen Sie die Täter?
Bisher gibt es doch nur Vermutungen. Aufgrund der aktuellen Lage in Israel kommen weitaus mehr Täter in Frage.