Im Kampf gegen die internationale Schleusungskriminalität ist den Justiz- und Polizeibehörden am Mittwoch (05.07.22) ein großer Coup gelungen. Bei einem staatenübergreifenden Großeinsatz in Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich konnten insgesamt 39 mutmaßliche Schleuser bzw. Unterstützer festgenommen und 52 Objekte durchsucht werden. Die Beschuldigten werden verdächtigt, als Mitglieder eines der führenden kriminellen Netzwerke im Bereich des Migrantenschmuggels in den letzten 12 bis 18 Monaten bis zu 10.000 Menschen mit Schlauchbooten über den Ärmelkanal geschmuggelt zu haben. Die Operation richtete sich gegen die Köpfe des Netzwerks, wie auch gegen die mutmaßlich illegal erlangten Gelder. Die konzertierte Gemeinschaftsaktion wurde durch Eurojust und Europol koordiniert.
Lagerhalle an der Fössestraße durchsucht
Im Gespräch mit der Punkt-Linden Redaktion teilte der zuständige Staatsanwalt in Osnabrück Christian Bagung mit, dass am Mittwoch in den ganz frühen Morgenstunden an der Fössestraße in Linden-Mitte die Durchsuchung einer Lagerhalle stattgefunden hat. Gegenüber anders lautender Medienberichte wurden hier aber weder Schlauchboote noch anderes nautisches Material gefunden. Es sei aber naheliegend, dass solche Dinge in der Vergangenheit in dieser Halle eingelagert gewesen sind; denn es gab vorherige Erkenntnisse, dass diese als Umschlagplatz genutzt wurde. Im Zuge der Durchsuchung wurden diverse Unterlagen beschlagnahmt, mehrere Mobiltelefone und eine geringe Menge Falschgeld sichergestellt. Personen wurden in diesem Objekt nicht festgenommen.