Politik-Forum: „Bezahlbar Wohnen in Linden-Limmer?“

Großes Interesse an einer Veranstaltung am 16. Januar 2025 in der Galerie Falkenberg: Das neu gegründete Politik-Forum Linden-Limmer hatte eingeladen, gemeinsam mit Expert*innen die Lage und Ursachen im Stadtteil zu beleuchten und mögliche Lösungswege zu diskutieren. Es geht um die „aktuellen Herausforderungen im Stadtteil“, sagte Ernst Barkhoff zur Begrüßung. Rund 50 Interessierte kamen zur Auftaktveranstaltung, der Galerieraum im Hinterhof auf der Falkenstraße war brechend voll.

Die Idee zum Format Politik-Forum sei am Küchentisch seiner Wohnung im Ahrbergviertel entstanden, verrät auf Nachfrage der ehemalige SPD-Ratsherr Barkhoff. Beteiligt war dabei Systemanalytiker Kurtulus Özdemir, ebenfalls SPD-Mitglied. Das von den beiden initiierte Forum begreife sich als „offene Initiative engagierter Menschen aus Linden-Limmer, die sich im demokratischen Umfeld für Teilhabe einsetzen.“ Über Wohnen soll noch im Februar weiter diskutiert werden, so Barkhoff, danach wird es um Soziale Gerechtigkeit gehen.

Zum Thema des Donnerstag-Abends – bezahlbares Wohnen im Stadtgebiet – referierten vier Experten aus ihrem jeweiligen Arbeitsfeld. Zunächst stellte Quartiersmanager Carsten Tech die Lage in Linden-Süd dar. Dort sei jeder fünfte Mieter bei der Baugesellschaft Hanova, der Anteil der Wohnungen mit Belegrechten nehme aber kontinuierlich ab. Ein besonderes Problem sei die Zweckentfremdung von Wohnraum, etwa für Ferien- und Handwerkerwohnungen oder Hotels. „Dazu kann ich allein für Linden-Süd 20 Häuser nennen“, so Tech.

Von ungerechtfertigten Mieterhöhungen berichtete Ludwig Prilog vom Mieterladen in der Elisenstraße: „Es gibt Mittel, sich dagegen zu wehren – aber nicht alle machen das“. Die Herausforderung sei es, sich beraten zu lassen und zu widersetzen, ergänzte aus dem Publikum Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube: „Wenn man die Wohnung verliert, sitzt man auf der Straße!“

Johannes Grabbe vom DGB wusste, dass in Hannover rund 100.000 Menschen ihre Miete für zu hoch halten. Rund 15 Prozent aller Mieter müssten fast die Hälfte ihres Einkommens für das Wohnen aufwenden. Abschließend referierte Architekt Gerd Runge zur Arbeit der Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe, die derzeit 53 Gebäude mit 376 Wohnungen bewirtschaftet. Runge plädierte für die Gründung einer „Bürgerliegenschaftsstiftung“ und auch für ein stärkeres Engagement der Stadt im Ihme-Zentrum. Dort könnten in den leer stehenden Bürotürmen viele preiswerte Wohnungen entstehen.

Bildnachweis: Wolfgang Becker

1 Gedanke zu „Politik-Forum: „Bezahlbar Wohnen in Linden-Limmer?““

  1. Als ich noch kommunalpolitisch aktiv war, habe ich schon dafür plädiert, dass die Stadt Hannover sich aktiv am Ihme-Zentrum beteiligen soll. Wenn nicht die Stadt selbst, was auch verständlich ist, dann über Hanova. Das wäre möglich. Man muss nur den Mut haben, bestimmte Entscheidungen zu treffen. So kann es mit dem Ihme-Zentrum und dem fehlenden Wohnraum nicht weitergehen. Das was L.Windhorst 2018 zum Ihme-Zentrum vorgestellt hat, habe ich damals schon als Windei gesehen und dies auch bei der Vorstellung gesagt.

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1 Gedanke zu „Politik-Forum: „Bezahlbar Wohnen in Linden-Limmer?““

  1. Als ich noch kommunalpolitisch aktiv war, habe ich schon dafür plädiert, dass die Stadt Hannover sich aktiv am Ihme-Zentrum beteiligen soll. Wenn nicht die Stadt selbst, was auch verständlich ist, dann über Hanova. Das wäre möglich. Man muss nur den Mut haben, bestimmte Entscheidungen zu treffen. So kann es mit dem Ihme-Zentrum und dem fehlenden Wohnraum nicht weitergehen. Das was L.Windhorst 2018 zum Ihme-Zentrum vorgestellt hat, habe ich damals schon als Windei gesehen und dies auch bei der Vorstellung gesagt.

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