In der Nacht auf Freitag (18.11.2022) haben in Linden Mitglieder der weltweit agierenden Gruppe „Tyre Extinguishers“ (englisch, übersetzt: Reifenlöscher) bei mehreren SUVs die Luft aus den Reifen abgelassen. Dabei wurden nicht die Reifen zerstochen, sondern über das Ventil die Luft abgelassen.
Ihr angegebenes Ziel: Das „Entwaffnen“ großer SUV. Die Gruppe will das Fahren von Geländewagen damit „unmöglich machen“.
Auf deren Webseite wurde eine Collage (siehe Bild) von mehreren von dieser Aktion betroffener Fahrzeugen veröffentlicht. Zusätzlich ist dort zu dieser Aktion zu lesen:
Gründe für die Aktion gibt es viele – sie sind auf der Website der Bewegung näher beschrieben. Die offensichtliche Klimaschädlichkeit unnötig großer Autos, welche Besitzer*innen klar sein muss, und die in Hannover zu hohe Luftverschmutzung waren unsere Hauptbeweggründe.
Um den drohenden bzw. bereits begonnenen Klimakollaps und dessen Folgen aufzuhalten oder wenigstens zu mildern, muss ein „weiter so“ verhindert werden.
Wir rufen zu vielfältigen Protestformen auf und erklären uns solidarisch mit allen, die sich in Hannover und weltweit für eine klima- und sozialgerechte Welt einsetzen.
Einige der betroffenen SUV-Fahrer haben sich bei der Polizei gemeldet.
Dazu Polizeisprecherin Natalia Shapovalova: Das Luft herauslassen ist nicht als strafbares Handeln zu bewerten, sondern als grober Unfug. Denn das Problem sei ohne bleibende Mängel zu beheben. Anders würde es sich verhalten, wenn Autofahrer mit den platten Reifen losrollen und diese dabei beschädigen würden.
Um das zu vermeiden, hinterlassen die Aktivisten am Auto einen Flyer mit einem entsprechenden Hinweis (siehe Bild).
Update 26.11.2022
Überarbeitete rechtliche Bewertung: Polizei und Staatsanwaltschaft sehen im vorsätzlichen Luftablassen aus Reifen von Fahrzeugen Anfangsverdacht einer Straftat.