Zum 23. Todestag von Halim Dener sind am gestrigen Samstag, 30. Juni 2017 gut 350 Demonstranten vom Steintor aus zum Platz an der Velvetstraße in Linden-Nord gegangen. Am 30. Juni 1994 war der damals 16-jährige Kurde am Steintor von einem Polizisten hinterrücks erschossen worden, als er nachts verbotene Plakate klebte.
Begleitet wurde der Marsch von einem großen Polizeiaufgebot. Es liefen auch kurdische und linke Aktivisten mit, die den Tod Halim Deners als Mord bezeichnen. Der Freispruch des Polizisten, der 1994 dem Jugendlichen in den Rücken schoss, ist immer noch hoch umstritten.
Das Ziel der Kundgebung war bewusst gewählt: Wenn es nach dem Bezirksrat Linden-Limmer geht, soll der bisher namenlose Platz nach Halim Dener benannt werden. Mit auf der Demo war auch Grünen-Politiker Steffen Mallast. „Eigentlich wäre der Steintorplatz der optimale Ort dafür. Linden ist bisher unsere einzige Alternative, aber die Stadt stellt sich quer.“
OB Stefan Schostok (SPD) sagt, er will „alles vermeiden, was den städtischen Frieden bedroht.“ Die Stadt hatte den Bezirksrat angewiesen, die Platz- und Namensentscheidung zu überdenken, der ist aber stur geblieben. Nun muss die Kommunalaufsicht beim niedersächsischen Innenministeriom entscheiden.