Brücken an der Wasserkunst: „Man kommt wieder rüber!“

Letzte Baustellenüberbleibsel

Es steht noch das eine oder andere Baugerät herum, aber die Absperrungen sind weg: Über die Brückenverbindung an der Herrenhäuser Wasserkunst kommt man seit heute wieder über Leine und den Verbindungskanal. Punkt-Linden hat das vorhin getestet. Die Bauarbeiten zur Errichtung der barrierefreien Rampenanlage, welche die marode Treppe auf der nordöstlichen Seite der Brücken ersetzt, sind bis auf ein paar Kleinigkeiten abgeschlossen. Wir lassen die Bauphase kurz Revue passieren und zeigen einige Eindrücke von der neuen Gestaltung.

Letzte Arbeiten

Heute wurde das letzte, verbliebene Baugerät verladen und abtransportiert. In den letzten Tagen wurden schon die Schutzverkleidungen an den Brücken direkt an der Wasserkunst entfernt. Anfang der Woche war die Wand, mit der die Kanalbrücke auf der Limmer Seite abgesperrt war, durch einen Bauzaun ersetzt, der nun auch entfernt wurde. Hie und da wird noch an dem einen oder anderen „gebastelt“. So ist beispielsweise die zwischen Wasserkunst-Wehr und Ernst-August-Schleuse neu gestaltete Fläche noch gesperrt, eine Laterne fehlt noch. Auch versperrt noch ein Tor den Weg, welcher am Wasserkraftwerk abgeht und entlang des Dammes zwischen Verbindungskanal Leine führt.

Bauzeit zog sich hin

Bekannt wurde das Vorhaben zum Bau einer barrierefreien Möglichkeit zum Überwinden des zweieinhalb Meter Höhenunterschiedes zwischen Brücke und Straßenebene recht überraschend im September 2020. Seinerzeit recherchierte Punkt-Linden zu einem ganz anderen Thema, dem Zustand von Linden-Limmers Radwegen und erfuhr beiläufig durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung von der laufenden Planung. Eigentlich wollen wir nur wissen, wann denn die gefährliche Treppe endlich mal repariert würde.

Durch den Stadtrat beschlossen wurde der Bau im Dezember 2021. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen dann im April 2022. Ursprünglich strebte die Stadt die Fertigstellung der Rampe für den Herbst 2022 an, diese Zielsetzung erwies sich aber – unter anderem auch durch die Einflüsse der COVID19-Pandemie und wegen schlechten Verfügbarkeit von Baumaterial – als zu ambitioniert. Später wurde auch durch einen Artikel der HAZ bekannt, dass Planungsfehler bei der Statik zusätzlich zu Verzögerungen geführt haben. Im Februar 2023 gab die Stadt bekannt, man strebe nun März 2023 als Ziel an, jedoch wurde auch bei diesem Zeitziel die Latte gerissen. Die zuallerletzt genannte Terminierung Mitte Mai hat die Stadt dann tatsächlich (fast) punktgenau getroffen.

Unterschätzte Verkehrsader

Man mag das Herumreiten auf den Terminen unentspannt finden, jedoch unterschätzt man leicht die Bedeutung dieses Verkehrsweges, den viele für den täglichen Arbeitsweg nutzen. Das Feedback aus den sozialen Medien zeigte deutlich, dass die Menschen zusehends genervt auf die Terminverschiebungen reagierten. Das wurde auch durch die ungeschickte Kommunikation der Stadtverwaltung besser. So war heute auch keine Aussage zu bekommen, ob die Anlage nun tatsächlich offiziell freigegeben sei. Inzwischen hat Stadtratsherr Daniel Gardemin (Fraktion Grüne) über Facebook aus dem Bauausschuss berichtet, dass die Anlage offiziell freigegeben ist.

Bisher erfreute sich der Platz zu Fuße der Brücke großer Beliebtheit bei Spaziergängern. Durch den Bau der Anlage hat sich hier natürlich alles deutlich verändert. Ob dieser Ort wieder die gleiche Funktion ausfüllen und der neue, stählerne Balkon mit seinem Gitterrostboden den verloren gegangenen Freiraum ersetzen kann, wird sich diesen Sommer sicherlich ablesen lassen. Nachdem hier alles fertig ist, steht in Linden-Limmer schon das nächste Brücken-Thema ins Haus: der Neubau der Dornröschenbrücke etwas weiter Leine-aufwärts. Ach, übrigens: Kommenden Freitag ist Brückentag!

Bildnachweis: Martin Illmann