8. März Demo: Gegen das Patriarchat und für Gleichberechtigung

Bunte Fahnen wehen im Wind, feministischer Sprechgesang ertönt aus Lautsprechern und die Nachmittagssonne steht tief über dem Opernplatz. Heute ist der 8. März, internationaler Frauentag und auch dieses Jahr haben sich in Hannover wieder mehrere tausend Menschen zusammengefunden, um gegen patriarchale Strukturen zu kämpfen. Mit Sprüchen wie „Gegen Macker und Sexisten – fight the power, fight the system“, „My body, My choice“ und „Jin, Jiyan Azadi“ erheben knapp 3000 Menschen auf dem Weg zum Küchengarten ihre Stimme für Gleichberechtigung. Bereits seit mehr als 100 Jahren gehen an diesem Tag Menschen auf die Straße; daran wird auch auf der Demonstration heute noch einmal erinnert. Die Demonstration richtet sich besonders an FLINTA-Personen, also an Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen. Trotzdem nehmen auch viele Menschen teil, die nicht zu dieser Gruppe zuzuordnen sind. Die Menge ist bunt durchmischt.

Demo 8. März 2024 Hannover

Bei der Auftaktkundgebung am Opernplatz werden zahlreiche Redebeiträge gehalten; unter anderem sprechen Vertreter*innen des Verbands Pro Familia über das Abtreibungsrecht und wie es noch keines ist. Die gute Stimmung wird häufig von Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit unterbrochen. Laut und energisch legen die Sprecher*innen immer wieder Fehler, Lücken und Missstände im bestehenden System offen. Während der Demonstrationszug sich durch die Innenstadt pflügt, ruft immer wieder eine Person ins Mikro „Leute, ihr dürft mutig sein, reiht euch in die Demo ein.“ Mit Trommeln, Trillerpfeifen und Musik verschaffen sich die Demonstrierenden zusätzlich Gehör. Am Steintor gibt es eine Zwischenkundgebung. „Leute, wir können einmal alle richtig stolz sein, denn wir sind 2891 Menschen, das ist ne’ ganze Menge“, sagt eine Person und gleich darauf wird gepfiffen und applaudiert. Langsam, aber kunterbunt und voller Elan geht es weiter durch Hannovers Innenstadt. Mehrere Stunden bewegt sich der Zug durch die Stadt. Erst am Abend kommt die Demonstration am Küchengarten an. Die Sonne ist schon lange verschwunden, trotzdem hören die Demonstrierenden gespannt den Redebeiträgen der Abschlusskundgebung zu. Musik und Performance bringen den Demo-Tag am Küchengarten zu Ende. Gegen 19:00 Uhr herrscht immer noch reges Treiben auf dem Platz und es wird sich für den Abend verabredet. Entweder zum „feministischen Anstoßen“, zu Nach-Gesprächen oder einfach zum Ausklingen lassen des Demo-Tags. Zusammen wird noch einmal angestimmt: „Keine FLINTA ist egal – hier und jetzt und überall.“

Bildnachweis: Pia Frenk